Das „Informationsstehpult“ in Rees steht am falschen Platz

leisner_tagebuecher_MFA_0160mDem Karl Leisner-Archiv sind weitere Dokumente zugegangen, die beweisen, daß Karl Leisners Geburtshaus sich damals auf der Bahnhofstraße 5, der heutigen Florastraße 9, befand. Insofern steht das sogenannte „Informationsstehpult“ nicht vor dem richtigen Haus.

Foto Joachim Albrecht / medienflotte.de

 

Bahnhofstraße 5 Foto IKLK-Archiv

Florastraße 9 Foto Hans-Karl Seeger

Bahnhofstraße 5 Foto IKLK-Archiv    Florastraße 9 Foto Hans-Karl Seeger

Heute befindet sich in Rees auf der Florastraße ein Doppelhaus mit den Hausnummern 9 (links) und 11 (rechts).

Florastraße9_11

Die linke Hälfte dieses Doppelhauses entspricht dem im Krieg zerstörten Geburtshaus von Karl Leisner, Bahnhofstraße 5, damals ebenfalls eine Doppelhaushälfte.

2013_05_29_Rees_Geburtshaus.jpegDer von unbekannter Hand eingefügte Pfeil zeigt eindeutig auf die linke, der Hausnummer 5 entsprechende Doppelhaushälfte. Dorthin schickte auch Willy Falkenstein 1915 folgende Feldpostkarte (Poststempel: Infanterie-Munitions-Kolonne Ersatz Division 8) an seine Schwester Amalie Leisner.

 

Rees_Bahnhofstr_5

Frau Willy Leisner, Rees/Rhein, Bahnhofstr. 5
Liebe Schwester
Gratuliere herzlich auf den Stammhalter [Karl]. Dein Paketchen von Goch erhalten, danke bestens dafür. Franz habe ich dieser Tage auch geschrie­ben. Die letzten Tage ist nichts Neues hier. Willy [Leisner] schrieb mir auch ein Kärtchen.
Die herzlichsten Grüße Dein Dichliebender Bruder Willy [Falkenstein] Auf Wiedersehn

Geburkunde

 

 

Ebenfalls mit der Hausnummer 5 ist Karl Leisner im Geburtsregister der Stadt Rees eingetragen.

 

 

 

 

2015_02_o1_Terlinden

Hermann Terlinden, Stadtarchivar, aus Rees am 21. November 1975 an Elisabeth Haas in Kleve:
Eigentümer des Geburtshauses des Karl Leisner war ein Obergerichts­se­kretär Halsband, also ein Berufskollege oder Berufsvorgänger des alten [Wilhelm] Leisner, wohnhaft Rees, Bahnhofstraße 5. Dessen Tochter Lucia war mit einem Tierarzt Dr. Paul Köster verheiratet und der gleich nach dem Ersten Weltkriege in diesem Hause seine Praxis eröffnete.
Die Familie Leisner dürfte folglich wohl nicht allzu lange in diesem Hause ge­wohnt haben und ihren Wohnsitz zur Rünkelstraße verlegt haben.[1]
Dort hat unser verstorbener Karl Leisner dann wohl seine Jugendjahre [Kindheit] ver­lebt.
Der von mir angesprochene Nachbar – Schreinermeister Heinr. [Heinrich] Höing, etwa 75 Jahre alt – erklärte, er wäre des öfteren in der Wohnung der Familie Leisner gewesen bezw. hätte dort öfter Reparaturarbeiten an Fen­stern, Türen und Fuß­böden ausgeführt. Er wußte auch noch allerlei Epi­so­den aus dem Leben des al­ten Leisner zu erzählen.

[1]  Zwischenzeitlich war Amalia Leisner mit ihrem Sohn Karl nach Goch gezogen, wo Willi Leisner am 9.5.1916 zur Welt kam. Von dort zog sie mit ihren Söhnen nach Immenstadt, wo Wilhelm Leisner als Soldat stationiert war und am 3.11.1917 ihre Tochter Maria geboren wurde.

Insofern ist im Band V der Lebens-Chronik auf Seite 3797 und Seite 4026 mit Fotos sowie bei entsprechenden Angaben im Haupttext Rees, Bahnhofstraße 5 als Geburtsort vermerkt, was der heutigen Florastraße 9 entspricht.

Florastraße11

Bei der Suche nach einem Platz für die Aufstellung des Kunstwerkes „Informationsstehpult“ am Geburtshaus von Karl Leisner in Rees in der Florastraße entschied man sich irrtümlich für das heutige Wohnhaus Florastraße 11.

Tafel

Der heutige Besitzer der Doppelhaushälfte Nr. 11 Bernhard Roes verfügt noch über Unterlagen von dem im Krieg zerstörten Gebäude. Die folgenden Dokumente lassen den Schluß zu, daß Familie Halsband damals Eigentümer des gesamten Hauses war.

 

Bahnfofstraße_7rechte Doppelhaushälfte Bahnhofstraße Nr. 7 Mitte der 1930er Jahre

Foto Bernd Roes

 

 

 

Unterlagen zu dieser Haushälfte:

Grundbuch

Einheitswert

Einheitswert2

Plan01

Plan02

Plan03

Plan04

Plan05

Plan06

Plan07

Plan08

nicht ausgewiesene Fotos Gabriele Latzel