Dem Karl Leisner-Archiv sind weitere Dokumente zugegangen, die beweisen, daß Karl Leisners Geburtshaus sich damals auf der Bahnhofstraße 5, der heutigen Florastraße 9, befand. Insofern steht das sogenannte „Informationsstehpult“ nicht vor dem richtigen Haus.
Foto Joachim Albrecht / medienflotte.de
Bahnhofstraße 5 Foto IKLK-Archiv Florastraße 9 Foto Hans-Karl Seeger
Heute befindet sich in Rees auf der Florastraße ein Doppelhaus mit den Hausnummern 9 (links) und 11 (rechts).
Die linke Hälfte dieses Doppelhauses entspricht dem im Krieg zerstörten Geburtshaus von Karl Leisner, Bahnhofstraße 5, damals ebenfalls eine Doppelhaushälfte.
Der von unbekannter Hand eingefügte Pfeil zeigt eindeutig auf die linke, der Hausnummer 5 entsprechende Doppelhaushälfte. Dorthin schickte auch Willy Falkenstein 1915 folgende Feldpostkarte (Poststempel: Infanterie-Munitions-Kolonne Ersatz Division 8) an seine Schwester Amalie Leisner.
Frau Willy Leisner, Rees/Rhein, Bahnhofstr. 5
Liebe Schwester
Gratuliere herzlich auf den Stammhalter [Karl]. Dein Paketchen von Goch erhalten, danke bestens dafür. Franz habe ich dieser Tage auch geschrieben. Die letzten Tage ist nichts Neues hier. Willy [Leisner] schrieb mir auch ein Kärtchen.
Die herzlichsten Grüße Dein Dichliebender Bruder Willy [Falkenstein] Auf Wiedersehn
Ebenfalls mit der Hausnummer 5 ist Karl Leisner im Geburtsregister der Stadt Rees eingetragen.
Hermann Terlinden, Stadtarchivar, aus Rees am 21. November 1975 an Elisabeth Haas in Kleve:
Eigentümer des Geburtshauses des Karl Leisner war ein Obergerichtssekretär Halsband, also ein Berufskollege oder Berufsvorgänger des alten [Wilhelm] Leisner, wohnhaft Rees, Bahnhofstraße 5. Dessen Tochter Lucia war mit einem Tierarzt Dr. Paul Köster verheiratet und der gleich nach dem Ersten Weltkriege in diesem Hause seine Praxis eröffnete.
Die Familie Leisner dürfte folglich wohl nicht allzu lange in diesem Hause gewohnt haben und ihren Wohnsitz zur Rünkelstraße verlegt haben.[1]
Dort hat unser verstorbener Karl Leisner dann wohl seine Jugendjahre [Kindheit] verlebt.
Der von mir angesprochene Nachbar – Schreinermeister Heinr. [Heinrich] Höing, etwa 75 Jahre alt – erklärte, er wäre des öfteren in der Wohnung der Familie Leisner gewesen bezw. hätte dort öfter Reparaturarbeiten an Fenstern, Türen und Fußböden ausgeführt. Er wußte auch noch allerlei Episoden aus dem Leben des alten Leisner zu erzählen.
[1] Zwischenzeitlich war Amalia Leisner mit ihrem Sohn Karl nach Goch gezogen, wo Willi Leisner am 9.5.1916 zur Welt kam. Von dort zog sie mit ihren Söhnen nach Immenstadt, wo Wilhelm Leisner als Soldat stationiert war und am 3.11.1917 ihre Tochter Maria geboren wurde.
Insofern ist im Band V der Lebens-Chronik auf Seite 3797 und Seite 4026 mit Fotos sowie bei entsprechenden Angaben im Haupttext Rees, Bahnhofstraße 5 als Geburtsort vermerkt, was der heutigen Florastraße 9 entspricht.
Bei der Suche nach einem Platz für die Aufstellung des Kunstwerkes „Informationsstehpult“ am Geburtshaus von Karl Leisner in Rees in der Florastraße entschied man sich irrtümlich für das heutige Wohnhaus Florastraße 11.
Der heutige Besitzer der Doppelhaushälfte Nr. 11 Bernhard Roes verfügt noch über Unterlagen von dem im Krieg zerstörten Gebäude. Die folgenden Dokumente lassen den Schluß zu, daß Familie Halsband damals Eigentümer des gesamten Hauses war.
rechte Doppelhaushälfte Bahnhofstraße Nr. 7 Mitte der 1930er Jahre
Foto Bernd Roes
Unterlagen zu dieser Haushälfte:
nicht ausgewiesene Fotos Gabriele Latzel