Seite aus der Kirchenzeitung für das Bistum Speyer „Der Pilger“ in der Ausgabe vom 1. Dezember 2013:
Karl Leisner
Zweifellos gehört Karl Leisner (1915 bis 1945) zu den großen Zeugen des Glaubens. Engagiert in der Jugend der Schönstatt-Bewegung beschloss er, Priester zu werden; im Jahr seiner Diakonen-Weihe in Münster 1939 wurde er wegen Hitler-Kritik verhaftet, kam 1941 ins Konzentrationslager Dachau; dort weihte ihn 1944 ein inhaftierter Bischof heimlich zum Priester. Bei der Befreiung 1945 war Karl Leisner durch die grausamen Haftbedingungen so geschwächt, dass er kurze Zeit danach starb. Noch am 28.April 1945 begann er ein Tagebuch, sein letzter Eintrag am 25. Juli 1945: „Segne auch, Höchster, meine Feinde!“ Das Tagebuch ist hier abgedruckt, umfassend und gründlich kommentiert, ein ergreifendes Glaubens-Zeugnis im gottlosen, menschenverachtenden Nationalsozialismus; vor allem die Einordnung in die Zusammenhänge, Aussagen von Zeitzeugen und Weggefährten, machen das Buch zu einem wichtigen, bewegenden Dokument. kh
Hans-Karl Seeger (Herausgeber), Karl Leisners letztes Tagebuch. Zeugnis eines vollendeten Lebens. Taschenbuch, 272 Seiten, 9.90 Euro. ISBN 978-3-8367-0638-4. Verlagsgemeinschaft Topos plus, Kevelaer.
Karl Leisner kam am 14. Dezember 1940 ins KZ Dachau. Am 17. Dezember weihte ihn der französische Bischof Gabriel Piguet von Clermont zum Priester. Karl Leisner starb am 12. August 1945 im Waldsanatorium Planegg bei München.