Namensgebung der Kapelle in der Jugendbildungsstätte, Kranenburg

 

 

Am Pfingstmontag fand ein Festgottesdienst auf dem Wolfsberg in Kranenburg-Nütterden/ Kleve statt. Im Rahmen dieser Heiligen Messe erhielt die bisher namenlose Kapelle auf dem Gelände der „Jugendtagungsstätte im Wald“ den Namen des Seligen Karl Leisner. Diakon Stephan Rintelen, ehemaliger Sekretär des Internationalen Karl-Leisner-Kreises e.V., hatte die Idee der Karl-Leisner-Kapelle.

Dechant Christoph Scholten war sichtlich erfreut und begrüßte die zahlreichen Gäste mit den  Worten: „Wie schön ist es, dass diese Kapelle jetzt den Namen des Seligen Karl Leisner trägt.“
Die Kapelle, ursprünglich eine Turnhalle, wurde umfassend renoviert und der Altarraum neu gestaltet. Seit dem 20. Mai 2024 schmücken die Chorwand der kleinen Kirche Portraits des Seligen Karl Leisner und des Seligen Kardinal August Graf von Galen, gestaltet von dem Sprühkünstler Mika Springwald. Kardinal von Galen spielte eine wichtige Rolle im Leben von Karl Leisner, wie Dechant Scholten in seiner Predigt hervorhob. Als Bischof von Münster ernannte von Galen den jungen Theologiestudenten zum Diözesanjugendführer, spendete ihm die Diakonenweihe und genehmigte die heimliche Priesterweihe im Konzentrationslager Dachau. Nach seinem Tod am 12. August 1945 schrieb der Bischof in seinem Kondolenzschreiben an die Familie Leisner:
„Sie haben dem Himmel einen Heiligen geschenkt.“
Zusammen mit Pfarrer Jörg Monier und Diakon Stephan Rintelen zelebrierte Dechant Christoph
Scholten den Gottesdienst in der voll besetzten Karl-Leisner-Kapelle, während Dirk Willemsen die Orgel spielte.

Die Gäste erfuhren auch von der engen Verbindung des Gründers des Vereins „Wolfsberg e.V.“ Pfarrer Gerd Siebers mit Karl Leisner. Bereits als Schüler stellten sich die beiden mutig gegen das Naziregime und setzten sich gemeinsam für die Christliche Jugend ein. Sie machten zusammen das Abitur 1934 am Staatlichen Gymnasium zu Kleve, studierten Philosophie und Theologie in Münster und zogen zeitgleich ins Borromaeum ein.

„Der Priester Gerd Siebers, Bischof Heinrich Tenhumberg und viele andere Zeitzeugen waren nach Karl Leisners Tod davon überzeugt, dass er ein besonderer Mensch gewesen ist“, so Dechant Scholten. Gerd Siebers sagte auch als Zeitzeuge im Seligsprechungsprozess für Karl Leisner aus.

In seiner Predigt erinnerte Dechant Scholten auch an die bewegte Lebensgeschichte von Karl Leisner, der mit seiner engagierten christlichen Jugendarbeit der kirchenfeindlichen NS-Ideologie trotzte. Er betonte, dass die standfeste christliche Überzeugung von Karl Leisner auch in heutiger Zeit von großer Bedeutung ist.

Dann segnete der Zelebrant mit Weihwasser und Weihrauch die Anwesenden, die Karl-Leisner-Kapelle, die Steinplatten von Mika Springwald mit den beiden Portraits, den Altar und den Ambo.

Im hinteren Eingangsbereich zog eine Holzskulptur die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Diese aus einem Baumstamm gesägte Skulptur, geschaffen vom Klever Sägekünstler Alfred Heeks, stellt Kar Leisner auf einer Stele in Form einer Büste dar mit seiner charakteristischen kleinen Brille.

      

Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die Gäste im großen Tagungsraum der
Jugendtagungsstätte im Wald. Der Vereinsvorsitzende Bruno Pastor organisierte mit vielen
ehrenamtlich Engagierten die Feier. Die Leiterin Martina Friederichs und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwöhnten die Gäste mit einem reichhaltigen Buffet.

Herr Pastor bedankte sich bei den zahlreichen Mitwirkenden, die zum Erfolg der Renovierung, zur Gestaltung der Kapelle, zum Festgottesdienst und zur anschließenden Feier beigetragen haben und überreichte zum Dank dem Künstler Dirk Willemsen ein Buch, Frau Friederichs einen Kreuzweg in Form eines kleinen Reliefs. Die Köhlergruppe überraschte Herrn Pastor mit einigen Säcken Holzkohle und einem Scheck für die Jugendtagungsstätte in Höhe von 1000 Euro.

Ein neuer Erinnerungsort für den Seligen Karl Leisner ist in der Nähe seiner Heimatstadt Kleve auf dem Gelände des Wolfsberg entstanden.

Die Karl-Leisner-Wanderausstellung des Internationalen Karl-Leisner-Kreises im Tagungsraum trägt mit dazu bei, dass Gäste, Jugendgruppen, Kinder und Schülergruppen auf Klassenfahrt die bewegende Lebensgeschichte des Karl Leisner kennenlernen.

Der Internationale Karl-Leisner-Kreis schenkte dem Verein Wolfsberg e.V. die beiden gerahmten
Portraits von Mika Springwald und spendete 500 Euro für die Renovierung der Kapelle.

Bericht und Fotos: Monika Kaiser-Haas
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