Obelisk „Kupferner Knopf“ und „Cerestempel“[1] im Amphitheater in Kleve
[1] Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe.
Marten Buur berichtete am 24. April 2014 in der Rheinischen Post unter obiger Überschrift über einen Bereich in Kleve, in dem sich Karl Leisner zuhause fühlte. Der Bericht beginnt mit folgender Bemerkung:
Die Stadt und das LVR[Landschaftsverband Rheinland]-Amt für Denkmalpflege kümmern sich um einen sinnvollen Erhalt der historischen Anlage, die Prinz Johann Moritz von Nassau-Siegen[1] im 17. Jahrhundert initiiert hat.
[1] Johann Moritz von Nassau-Siegen (* 17.6.1604 in Dillenburg, † 20.12. 1679 in Kleve) – Generalgouverneur der Westindischen Kompanie in Brasilien – nach Bekanntschaft mit dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in Wesel Berufung zum Statthalter in Kleve 1647 – Auftragserteilung zur Umgestaltung des stadtnahen Reichswaldes in einen Parkwald direkt nach Amtsantritt
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Fotograf: Sebastian Veelken / CC BY-SA 3.0 (abgerufen 24.4.2017)
Neuer Tiergarten, Blick vom Kanal auf den Springenberg mit Amphitheater
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Fotograf: Sebastian Veelken / CC BY-SA 3.0 (abgerufen 24.4.2017)
Blick vom Fuß des Obelisken auf dem Springenberg über Amphitheater und Prinz-Moritz-Kanal Richtung Hochelten
Link zum Gesamtartikel in der Rheinischen Post
Karl Leisners Tagebucheinträge sprühen vor Erwähnungen des Reichwaldes, insbesondere von den Stellen, die für ihn und seine Familie sowie für seine Gruppen wie ein zweites Wohnzimmer waren. Er hätte sich sicherlich sehr darüber gefreut, daß diesem Bereich heute eine solche Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Noch im KZ Dachau erinnerte er sich an den Reichswald. Am 25. Februar 1945 schrieb er an seine Familie:
Mit Schmerz denke ich manchmal an unsern herrlichen Reichswald, den jetzt der böse Krieg zerzaust. Was gäb’ ich dafür, wenn ich mal wieder so richtig durch einen grünen Wald wandern dürfte.
Sein Bruder Willi hatte ihm am 17. Februar 1945 geschrieben:
Im Westen hat die Gefechtstätigkeit erneut eingesetzt und [so] hören wir täglich von den Kämpfen in unserer Heimat. Wer hätte gedacht, daß der schöne Reichswald, den wir in vielen Fahrten durchstreift und uns seiner Naturpracht erfreut haben, einmal vom Kriegslärm erfüllt würde.
Theo Köster:
Seine [Karl Leisners] Beerdigung in Kleve war einige Wochen vor meiner Heimkehr [aus norwegischer Kriegsgefangenschaft]. Ein Birkenkreuz aus dem Reichswald, in dem wir uns so oft gemeinsam über Gottes schöne Natur gefreut hatten, stand auf seinem Grab..
Im Krieg war es üblich, den gefallenen Soldaten ein Birkenkreuz aufs Grab zu stellen, meistens gekrönt mit dem Stahlhelm. Karl Leisner war ein Soldat Christi, gestorben im Kampf für ihn und sein Reich.
Auf der Grabtafel am Birkenkreuz auf dem neuen Friedhof in Kleve wurde er dort, wo sonst der militärische Rang des Soldaten steht, als Neupriester tituliert. Mit einem selbstgefertigten Birkenkreuz aus zwei Stöcken aus dem Reichswald auf seinem Zimmer im Collegium Borromaeum in Münster begann sein Theologiestudium, mit einem Birkenkreuz auf seinem Grab endete sein irdisches Leben, und im Himmel ist er als Seliger „mit der Palme der Martyrer“ geschmückt.
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