Martin Niemöller (* 14.1.1892 in Lippstadt, † 6.3.1984 in Wiesbaden) – Heirat mit Else Niemöller, geb. Bremer (* 20.7.1890, † 7.8.1961) 20.7.1919 – evangelischer Theologe – als Seeoffizier Kommandant eines U-Bootes im Ersten Weltkrieg – Theologiestudium in Münster 1919 – Pfarrer in Berlin-Dahlem 1931 – Er rief im Herbst 1933 zur Gründung eines Pfarrer-Notbundes auf, der sich gegen die Ausgrenzung von Christen jüdischer Herkunft aus dem kirchlichen Leben und gegen die Verfälschung biblischer Lehre durch die nationalsozialistischen Deutschen Christen wehren sollte. Aus diesem Notbund ging die Bekennende Kirche hervor. Er zählte zu deren aktivsten Mitgliedern. Die Entlassung von evangelischen Geistlichen jüdischer Herkunft lehnte er ab. Ab 1934 stand er unter Beobachtung der Geheimen Staatspolizei. Er wurde am 1.7.1937 verhaftet, Anfang 1938 zu sieben Monaten Festungshaft verurteilt und anschließend als persönlicher Gefangener Adolf Hitlers ins KZ Sachsenhausen gebracht. Am 11.6.1941 kam er ins KZ Dachau in den „Ehrenbunker“. Am 4.5.1945 wurde er auf der Evakuierungsfahrt vom 24.4.1945 nach Südtirol in Niederdorf/Villabassa/I befreit. Nach Ende des Krieges war er führend an der Neuordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beteiligt. Von 1947–1964 war er Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, 1954 Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft, 1961 Präsident des Ökumenischen Rates der Kirchen, und ab 1976 bekleidete er das Amt des Ehrenvorsitzenden dieser Institution. Als überzeugter Pazifist war er bis zu seinem Tod in der Friedensbewegung tätig.
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Autor: J.D. Noske/Anefo / CC BY-SA 3.0 (abgerufen 28.04.2017)
CiG LeserCove Niemöller
Karl Leisner ist Martin Niemöller im KZ Dachau nicht begegnet; denn der bedeutende evangelische Theologe war im „Ehrenbunker“ untergebracht. Aber indirekt kam er mit ihm in Berührung, als sein bereits entlassener Freund Pater Otto Pies SJ Martin Niemöller in einem Brief erwähnte.
P. Otto Pies SJ von Rottmannshöhe am 24. April 1945 an Karl Leisner im KZ Dachau:
Die kürzlich mitgeteilte Anordnung über die Auflösung der Oberschule [des Kommandanturarrestes] wurde erneut bestätigt.[1] Gestern war Frau Niemöller in derselben Angelegenheit[, der Entlassung ihres Mannes,] hier (brachte mir Grüße von [Josef] Neunzig und [P.] Maurus [Münch OSB, die beide bereits entlassen waren]).
[1] Am 24.4.1945 begann im KZ Dachau die Evakuierung des Kommandanturarrestes mit den Sonderhäftlingen, zu denen u. a. Martin Niemöller und Karl Leisners Weihebischof Gabriel Piguet gehörten.
Siehe auch Aktuelles vom 31. Oktober 2017 – Karl Leisner war ein großer Ökumeniker.