Österreichisches Totenbildchen für Karl Leisner

2013_03_29_K_L_Pullower

 

Im Rahmen der Aufarbeitung des IKLK-Archivs klärte sich die Frage nach der Entstehung des österreichischen Totenbildchens für Karl Leisner.

 

 

 

 

In Kleve gab es drei verschieden gestaltete Totenbilder; insgesamt wur­den 20.000 ge­druckt.

Klever Totenbilder
1. Fassung

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Totenbild_D1_2

 

Das Gebet „Zur dreimal wunderbaren Mutter“ stammt von P. Otto Pies SJ, der es in seinem Gebetbuch „Im Herrn. Gebete im Geiste des königlichen Priestertums, Freiburg/Br. 1941“ auf Seite 456 veröffentlicht hat. Davor steht folgender Text:

Pies

 

2. Fassung

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3. Fassung

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Totenbild_D3_2

 

KZ-Priester Ferdinand Maurath[1] gestaltete für Freiburg/Br. ein eigenes Totenbild.

[1] Geistlicher Rat Ferdinand Maurath (* 28.6.1908 in Bühl/Baden, † 5.7.1993) – Priester­weihe 30.4.1933 in Freiburg/St. Peter – Er kam wegen Sendung von Bibeln an Soldaten am 2.8.1941 ins KZ Dachau, war dort ab 1943 als Hilfs­pfleger im Kran­kenre­vier, Block 7/2, tätig, wobei ihm sein frühe­res Medizin­studium zugute kam, und wurde am 9.4.1945 entlas­sen. Vor der KZ-Zeit hat er vermutlich Exerzitien bei P. Otto Pies SJ ge­macht. Im Marty­rerprozeß für Karl Leisner hat er 1990 als Zeuge ausgesagt.

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Laut Auskunft von Johannes Sonnen­schein[1] vom 10. Mai 2000 haben die österrei­chischen KZ-Prie­ster ein eigenes Gedenk­bild ge­druckt. Nach dem folgenden Ausschnitt aus einem im Archiv aufgefundenen Brief ist nun klar, wie es entstanden ist.

[1] Johannes Sonnenschein (* 30.5.1912 in Bocholt, † 31.8.2003 in Ahaus) – Priesterweihe 19.12.1936 in Münster – Kaplan in Ahlen St. Josef 29.2.1940 – dort Ver­haftung 8.3.1942 – Er kam über die Gefäng­nisse in Ahlen und Münster wegen Jugendseelsorge und Verbreitung des Möldersbriefes am 29.5.1942 ins KZ Da­chau und dort am 30.5.1942 auf den Zugangsblock, wo er Karl Leisner traf. Am 9.4.1945 wurde er ent­lassen. – Im Seligsprechungsprozeß 1981 und Martyrerpro­zeß 1990 für Karl Leisner hat er als Zeuge ausgesagt.

Pater Johann Lenz[1] im Oktober 1946 an Reinhold Friedrichs[2]:

Lenz2

Das Bildchen von Leisner hat Arthofer[3] (Pfr. in Kronstorf O.Öst.) herstellen lassen.

[1] Pater Johann Nepomuk Lenz (* 7.4.1902 in Graz/A, † 16.7.1985 in Vil­lach/A) – Eintritt in die Gesellschaft Jesu 7.9.1923 – Prie­ster­weihe 26.7.1935 – Er kam als Dollfußanhänger und wegen der Reden gegen das Regime am 9.8.1940 ins KZ Da­chau und war dort, mit einer kurzen Unterbre­chung im KZ Maut­hausen und im KZ Gusen, bis zur Be­freiung am 29.4.1945.
[2] Domkapitular Reinhold Friedrichs (* 8.5.1886 in Hüls/Krefeld, † 28.7.1964 in Münster) – Prie­sterweihe 1.6.1912 in Münster – Am 20.3.1941 kam er ins KZ Sach­senhau­sen und am 12.9.1941 ins KZ Dachau. Dort er­warb sich der väterlich wir­kende Mann die Hoch­achtung seiner Mitgefangenen. Im Herbst 1944 wurden die kommuni­sti­schen Blockäl­testen ab­gelöst, und er trat ab 9.12.1944 an die Stelle von Engelbert Böhler, dem letzten Laien in dieser Position in Block 26. Sei­ne Priesterka­mera­den nannten ihn lie­be­voll Blockvater. Am 5.4.1945 wurde er aus dem KZ Dachau entlassen und kehrte am 4.10.1945 nach Münster zurück. In Münster ernannte Bischof Clemens August Graf von Galen ihn am 17.12.1945 zum nichtresidierenden Dom­ka­pitu­lar. Am 22.1.1960 erfolgte seine Ernen­nung zum päpstli­chen Hausprälaten. Am 1.6.1952 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
[3] Geistlicher Rat Leopold Arthofer (* 4.1.1899 in Gmunden/A, † 24.7.1977 in Enns/A) – Prie­ster­weihe 29.6.1924 in Linz/A – Er kam wegen Verdachtes auf monar­chi­sche Gesin­nung und Pre­digt gegen nationalsozialisti­sche Weltanschauung am 28.4.1941 ins KZ Dachau und wurde am 4.4.1945 entlassen.

Österreichisches Totenbild

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