Pater Albert Eise SAC (* 7.11.1896 in Öffingen, † 3.9.1942 in Stube 2 des Revierblocks 7 im KZ Dachau) – Mitbegründer der Schönstatt-Bewegung 18.10.1914 – Eintritt bei den Pallottinern 24.9.1919 – Priesterweihe 6.6.1925 in Limburg – Er kam wegen Abhaltung eines Exerzitienkurses am 14.11.1941 ins KZ Dachau.
Unter der Überschrift „‚Leid ist das Küssen Gottes’ – Die Schülerin Maria Gross erinnert an P. Albert Eise“ schrieb Karin Basso-Ricci in der Münchner Kirchenzeitung einen Artikel, der auch in der Informationschrift „PALLOTTIS WERK“ Heft 2 Juni 2017, Seite 14, veröffentlich wurde.
Siehe auch Link zu „Schönstatt Apostolische Bewegung“.
„PALLOTTIS WERK“ Heft 2 Juni 2017, Seite 14
MK_2017_12_13
Gedächtnisblatt in der Gedenkstätte Dachau
PDF 1-4Gerhardus (2)
Link zum „Projekt Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“
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Freitag, 6. Juni 1941
P. Josef Fischer SAC[1]:
Als P. Eise ein halbes Jahr später, im November 1941, ins KZ eingeliefert wurde, übernahm er [am 22.11] diese [durch P. Josef Fischer SAC und Karl Leisner gegründete Schönstatt-]Gruppe. Ich fing mit einer neuen Gruppe von Schönstatt-Interessierten an.[2]
[1] Pater Josef Simon Fischer SAC, Deckname im KZ: Simon (* 5.12.1904 in Eberbach im Rheingau, † 13.6.1978 in Koblenz-Pfaffendorf) – Gymnasiast in Limburg, Neuwied u. Schönstatt – Eintritt ins Noviziat der norddeutschen Pallottiner 1923 – Priesterweihe 2.7.1929 in Limburg – Kaplan im Bistum Limburg 1930–1932 – Jungmännerseelsorger im Bistum Limburg 1932–1933 – Tätigkeit in Schönstatt 1933–1940 – Er wurde am 1.3.1940 zum ersten Mal von der Gestapo verhaftet, aufgrund von Differenzen mit der HJ am 18.4.1941 erneut verhaftet und am 6.6.1941 ins KZ Dachau eingeliefert. Dort war er enger Mitarbeiter von P. Joseph Kentenich SAC. Am 29.4.1945 wurde er befreit. Ab 1961 war er Priester im Bistum Fulda. 1966 trat er dem Säkularinstitut der Schönstattpatres bei.
[2] Fischer, Josef: Dokumentation über den Gründer Schönstatts [P. Joseph Kentenich SAC] und die Schönstattgemeinschaften im KZ Dachau 1941–1945, 3 Bde., (Typoskript um 1964, Kopie; Original im Priesterhaus Berg Moriah, Simmern Ww.) (zit. Fischer 1964 Bd.) hier Bd. I: 141, s. auch: Fischer 1964 Bd. II: 117
Samstag, 22. November 1941
P. Albert Eise SAC übernahm im KZ Dachau die Schönstattgruppe, die durch P. Josef Fischer SAC und Karl Leisner zustande gekommen war. P. Josef Fischer sammelte eine neue Gruppe.
Donnerstag, 2. Juli 1942
Die Schönstatt-Gruppenarbeit im KZ Dachau wurde am 2. Juli 1942, dem Fest Mariä Heimsuchung, wegen des Arbeitseinsatzes und der Zuspitzung der Hungersituation eingestellt. P. Joseph Kentenich SAC[1] hatte die Anregung gegeben, die Gruppentreffen durch persönliche Kontakte zu ersetzen. P. Albert Eise SAC nannte diesen Tag später „Tag der Netzauswerfung“.
[1] Pater Joseph Kentenich SAC (* 16.11.1885 in Gymnich bei Köln, † 15.9.1968 in Vallendar-Schönstatt) – Eintritt ins Noviziat der Pallottiner 1904 – Priesterweihe 8.7.1910 in Limburg – Spiritual im Studienheim der Pallottiner in Schönstatt 1912–1919 – Er gründete die Schönstatt-Bewegung, kam am 13.3.1942 ins KZ Dachau und wurde am 6.4.1945 entlassen. 1965 trat er aus der Gemeinschaft der Pallottiner aus und wurde im Bistum Münster inkardiniert.
P. Josef Fischer SAC:
Am 5. September [1942] hielt Pater Allebrod[1]] das Requiem für Pater Eise.[2]
[1] Pater Eduard Allebrod SAC (* 12.7.1906 in Neuenkleusheim, † 30.7.1985 in Limburg) – Eintritt bei den Pallottinern – Erste Profeß 1.5.1930 – Priesterweihe 13.3.1934 in Limburg – Er kam wegen Jugenderziehung und Soldatenbriefen am 18.7.1942 ins KZ Dachau und wurde am 4.4.1945 entlassen. Im Martyrerprozeß für Karl Leisner hat er 1990 als Zeuge ausgesagt.
[2] Fischer 1964 Bd. I, Anhang: 22
Vermutlich war es unter Lagerkommandant Martin Gottfried Weiß möglich, daß ein anderer als der Lagerkaplan zelebrierte. Es könnte aber auch sein, daß die Messe am 5.9.1942 nur für Schönstätter war.
Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 14. November 1942, an Heinrich Tenhumberg als Soldat:
Habt Ihr[1] den Tod P. Eises erfahren? Aus frohem, glühendem Herzen! Dein Karl
[1] Mit Ihr ist die Schönstattgruppe gemeint, dessen Gruppenführer Heinrich Tenhumberg war.
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Schönstattpater Albert Eise (* 26.9.1948 in Öffingen) – Priesterweihe 12.12.1981 – später Laisierung – Neffe des KZ-Priesters P. Albert Eise SAC – Er schrieb seine Wissenschaftliche Zulassungsarbeit unter dem Thema „Priester im Konzentrationslager Dachau, Münster 1980, (Typoskript)“, in der er auf den Seiten 106f. auch Karl Leisners Priesterweihe erwähnt.
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Zeitungsartikel einer unbekannten Zeitschrift aus dem Jahr 1997 zu Pater Albert Eise
Zeitung (1)
Veröffentlichung zu Pater Albert Eise von Elisabeth Schmäh
Schmäh (1)
Münchener Kirchenzeitung vom 1. September 2002
Zeitung2002 (1)