Neue Biographie über Otto Pies SJ
Ohne Pater Otto Pies SJ wäre Karl Leisner im KZ Dachau wohl kaum zum Priester geweiht worden. Es ist eine neue Biographie über Otto Pies im Verlag Dr. Eike Pies erschienen, ISBN 978-3-928441-82-7, Preis 25,00 €.
Umschlagtext
Mit der geheimen Priesterweihe des auf den Tod erkrankten Diakons Karl Leisner (1915–1945) im Konzentrationslager Dachau erlebten inhaftierte Priester und Laien aus 23 europäischen Nationen am 17. Dezember 1944 ein kirchengeschichtlich einzigartiges Geschehen. Ohne die Initiative von Pater Dr. Otto Pies wäre dies nicht möglich gewesen. Papst Johannes Paul II. hat Karl Leisner 1996 im Olympiastadion in Berlin selig gesprochen.
Das Leben und Wirken des Jesuitenpaters Otto Pies wird in diesem Buch in Bildern, Selbstzeugnissen und Augenzeugenberichten eindrucksvoll dargestellt. 1950 veröffentlichte Otto Pies die Biographie „Stephanus heute – Karl Leisner Priester und Opfer“. Das Buch erlebte in der BRD bis 1962 sechs und in der DDR bis 1964 fünf Auflagen. Es ist auch in Argentinien und Kroatien, in England und den USA verlegt worden.
Außer der vorliegenden Bildbiographie sind drei weitere Publikationen über und von Pater Otto Pies in unserem Verlag erschienen: „Pater Otto Pies S.J. (1901–1960) und weitere 22 Geistliche der Familie Pies (1290–1990)“ von Eike Pies (1989, 144 Seiten), das von Hans-Karl Seeger, Gabriel Latzel und Christa Bockholt herausgegebene Buch „Otto Pies und Karl Leisner – Freundschaft in der Hölle des KZ Dachau“ (2007, 692 Seiten) und ein Neudruck des Buches „Stephanus heute“ von Otto Pies mit Kommentaren von Hans-Karl Seeger (2008, 296 Seiten).
Vorwort
Nachdem ich eine erste biographische Arbeit über Pater Otto Pies 1989 veröffentlicht hatte,[1] sind einige Publikationen von und über diesen bedeutenden Geistlichen unserer Familie erschienen.[2] Weiteres historisches Quellenmaterial über das Leben des Novizenmeisters, Spirituals und Rektors Otto Pies ist seitdem in unser Archiv in Dommershausen gelangt.
Otto Pies hat seine persönliche Habe verbrannt,[3] bevor er sich im Bewußtsein seiner unheilbaren Krankheit im Juni 1960 ins Krankenhaus nach Mainz begeben hat. So sind wir bezüglich seiner Lebensstationen auf den Bericht angewiesen, den Rektor Pater Bernhard Altefrohne S.J. (1904–1997) – der Nachfolger von Otto Pies im Kloster Haus Sentmaring in Münster wurde – auf Anfrage unserem Familienarchiv gegeben hat[4] sowie auf Briefe von Otto Pies aus dem KZ Dachau vor allem an seine Schwester Hanna in Niederlahnstein, deren Briefwechsel mit den Jesuiten und auf persönliche Berichte seiner Zeit- und Leidensgenossen. Diese haben Hans-Karl Seeger, Präsident des Internationalen Karl-Leisner-Kreises, und seine Mitarbeiterinnen 2007 in unserem Verlag herausgegeben.[5] Die Originale des Briefwechsels von Otto Pies hat unser Vereinsmitglied Frau Doris Gagneur-Wieland, die Witwe von Otto Pies’ Neffen Heinzotto Wieland, 2006 an das Archiv der Jesuiten in D-80539 München, Kaulbachstraße 31 a, gegeben, wo sie unter der Signatur 47–201,3 aufbewahrt werden. Unser Archiv in Dommershausen besitzt zahlreiche Kopien dieser Briefe.
Ohne die Initiative von Otto Pies wäre Karl Leisner im KZ Dachau vermutlich nicht zum Priester geweiht und ohne diese Priesterweihe, einem einmaligen kirchengeschichtlichen Ereignis von europäischer Bedeutung, auch kaum seliggesprochen worden.
[1] Eike Pies: Pater Otto Pies S.J. (1901-1960) und weitere 22 Geistliche der Familie Pies (1290-1990), Dommershausen-Sprockhövel 1989, S. 11-78.
[2] Siehe Literaturauswahl am Ende dieses Buches.
[3] Auskunft von Heinzotto Wieland in Mainz, Neffe von Otto Pies.
[4] Bericht vom 30. September 1968 im FA Pies.
[5] Hans-Karl Seeger, Gabriele Latzel, Christa Bockholt (Hg.): Otto Pies und Karl Leisner – Freundschaft in der Hölle des KZ Dachau, Dommershausen-Sprockhövel 2007.