Fortsetzung der „Lebenslinie“ von Walter Vinnenberg an Hand der in seinem Nachlaß vorhandenen Urkunden und Daten sowie weiterer Recherchen.
Christa Wilbrand vom Stadtarchiv Münster am 8. Juli 2015 an Hans-Karl Seeger:
Ob Dr. Walter Vinnenberg die ersten Schuljahre am Knickenberg’schen Institut in Telgte verbracht hat, wo sein Vater Lehrer war, geht aus der Schülerliste des Gymnasium Paulinum für das Jahr 1916/17 hervor. Dort heißt es, dass er seine Vorbildung am Knickenberg’schen Institut in Telgte erhalten habe. […]
Zum Schulbesuch Dr. Walter Vinnenbergs auf dem Gymnasium Paulinum kann ich Ihnen folgendes mitteilen:
Der Schüler Walter Vinnenberg ist Ostern 1914 in die Klasse OIII des Gymnasium Paulinum aufgenommen worden. Im Schuljahr 1915/1916 hat er die Klasse UII besucht, im Schuljahr 1916/1917 die Klasse OII, im Schuljahr 1917/1918 die Klasse UI, im Schuljahr 1918/1919 die Klasse OI. Laut einem Eintrag in der letztgenannten Schülerliste hatte er seine Vorbildung in der Volksschule und im Progymnasium in Telgte erhalten. Während seiner Zeit auf dem Gymnasium Paulinum wohnte er im sog. Heerdekolleg in Münster. Seine jüngeren Brüder Heinz Vinnenberg, geb. 25.8.1902 in Telgte, und Ewald Vinnenberg (beide seit Ostern 1915), geb. 26.3.1904 in Groß-Lichterfelde, besuchten ebenfalls das Gymnasium Paulinum und wohnten im Heerdekolleg.
Zudem sind das Zeugnis nach dem ersten Schuljahr auf dem Gymnasium Paulinum für Walter Vinnenberg vom 30.3.1915 und seine Abiturarbeiten aus dem Jahr 1919 in den Fächern Deutsch, Latein, Griechisch und Mathematik sowie die Prüfungsverhandlung überliefert. Demnach stand ein Studium der klassischen Philologie als Berufswahl nach der Reifeprüfung bereits fest. Aus den Unterlagen über die Reifeprüfung und aus den Schülerlisten des Gymnasium Paulinum geht hervor, dass Walter Vinnenberg das Gymnasium Paulinum ohne Unterbrechung fünf Jahre besucht hat. Demnach hat er im Zeitraum des Ersten Weltkrieges nicht an einem Einjährigen-Freiwilligen-Dienst teilgenommen.
Nach einem Zeugnis im Nachlaß „über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst“ von 1916, ausgestellt vom Gymnasium Paulinum in Münster, hatte Walter Vinnenberg sich offensichtlich auf diesen Dienst eingestellt.
06Einjähriger
Der Einjährig-Freiwillige mußte in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg das Zeugnis der Sekundarreife (Mittleren Reife) eines Gymnasiums haben. Die Dienstzeit beschränkte sich auf ein Jahr, anstelle von zwei Jahren in Preußen; es gab jedoch mehr Reserveübungen. In zwei Reserveübungen war die Beförderung zunächst zum Vizefeldwebel und dann zum Leutnant der Reserve möglich (s. Transfeldt, Walter: Wort und Brauch in Heer und Flotte, Stuttgart 91986: 48f.).
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Am 31. Juli 1918 legte der spätere Sportlehrer Walter Vinnenberg in der „städtischen Badeanstalt zu Münster“ die Prüfung für das „Freischwimmerzeugnis“ ab.
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Am 14. Februar 1919 bestand er sein Abitur am Gymnasium Paulinum in Münster.
08Abitur-1