Reinhold Friedrichs‘ bedeutsame Priesterpersönlichkeit vor allem im KZ Dachau manifestiert sich in seinen eigenen Berichten sowie in Mitteilungen von Zeitzeugen, insbesondere in zahlreichen Zeugnissen von überlebenden KZ-Häftlingen.
Brief von Jules Annéser[1] an Reinhold Friedrichs
[1] Jules Annéser (* 27.10.1892 in Phalsbourg/Moselle/F, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam am 20.8.1944 ins KZ Natzweiler-Struthof/Natzwiller/Bas-Rhin/F, am 4.9.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
Annéser
METZ (Moselle) d. 21. Dezember 1955
11, Rue des Clercs
Herrn Domkapitular FRIEDRICHS
Münster i. W.
Krumme Str. 46
Mein lieber Freund,
Ich begrüsse das Erscheinen der „Stimmen von Dachau“[1], endlich einmal ein Versuch, die früheren KZler sich einander näher zu bringen. (Seinerzeit waren sie sich fast zu nah … auf den Füssen).
Ich bedauere nur, dass diese erste Nummer allzu einseitig eingestellt ist und uns Ausländern nur wenig bringt. Von dem Treffen in Dachau, im September [10./11.9.[2]], haben wir, selbst im Grenzland, nur sehr wenig erfahren, und dann noch viel zu spät um eine solche Reise zu unternehmen. Es fehlt eben bis jetzt die Grundlage zu einer wahren Bindung.
Schon hier, in Frankreich, ist es schwer Kontakt zu halten. Man trifft sich hie und da, oft nur (und nicht alle) bei Gelegenheit der Beerdigung eines verstorbenen Confraters.
Seit Jahren haben wir ein interessantes Blättchen „Anciens de Dachau“, 4 – 6 mal im Jahr herausgegeben von Abbé FRAYSSE[3], 20, Rue de Fontanes, Annonay (Ardèche), das als Bindeglied aller Dachauer Deportierten dient, aber leider nur auf nationaler Basis. Derselbe hat nun dieses Jahr ein Jahrbuch der früheren Dachauer herausgegeben, das einige 200 Namen von französischen Inhaftierten enthält, Laien und Geistliche. Sein Erscheinen wurde allgemein begrüsst und die nächste Auflage verspricht äusserst interessant zu werden. Für meinen Teil habe ich wohl 300 Namen mit Nummer und Daten eingesandt. Aber das alles bleibt in einem begrenzten Rahmen.
Ich hoffte in der ersten Lieferung des „Nachrichtenblattes der Gemeinschaft ehemaliger KZ-Priester“[4] etwas mehr zu finden als nur die Wiedergabe von drei (übrigens ausgezeichneten) Predigten auf dem Treffen von Dachau.[5] Es ist viel die Rede von der „grossen und schönen Gemeinschaft“ (Preisend mit vielen schönen Reden …) Aber „Nachrichten“ von dieser Gemeinschaft fand ich kaum.
Der Zweck eines solchen Nachrichtenblattes, von dem wir damals, im April 45, leise träumten, als wir zu wenigen im Block 26 über eine „Fraterna cleri unio catholica [- Brüderliche katholische Einheit des Klerus]“ diskutierten (P. de Coninck[6], P. Riquet[7], Trochta[8], Korszynski[9] u. meine Wenigkeit), wäre es, die enge Verbindung aller ehemaligen KZ-Priester aufrecht zu erhalten. Der Text der Statuten, die damals entworfen wurden, war im September 1945 von P. Riquet dem Hl. Vater [Pius XII.[10]] unterbreitet und von ihm gutgeheissen worden.
Die „Stimmen von Dachau“ könnten hier helfend einspringen, aber unter der Bedingung alle früheren Dachauer zusammenzuschliessen und jedes Land, jede Sprache zu Wort kommen zu lassen. Es würde genügen, dass man versucht 2–3 Mitarbeiter in jedem Land zu finden, die, jeder in seiner Sprache, Nachrichten gäben vom Leben und Wirken der früheren KZler seiner Umgebung.
Für meinen Teil würde ich vorschlagen
LUXEMBURG: Jost[11], Keup[12]
HOLLAND: van Gestel[13], Rooyakers[14], Teulings[15], Vasen[16]
BELGIEN: de Coninck, Mauroy[17], D. Cyprien O.S.B.[18]
ITALIEN: Angeli[19], Manziana[20], Liggeri[21], Berselli[22], Dalmasso[23]
OESTERREICH: Schelling[24], Lenz[25], Peters[26]….
FRANKREICH: Fraysse, Fabing[27], Goldschmitt[28], Riquet, Annéser
Der eine oder andere wird schon etwas mitteilen können über die Confratres hinter dem eisernen Vorhang. Es ist mir z. B. nicht bekannt, ob man in Deutschland ebenfalls von der Propaganda der (progressistischen) Vereinigung St. Adalbert (Trnava-Prag)[29] erfasst wird. Persönlich erhalte ich, wie manche andere Ex-Dachauer (wohl durch einen früheren Confrater) Rundschreiben in französischer Sprache und letztens eine reichillustrierte Broschüre: „Das Leben der Katholiken in der Tschechoslowakei“, welche die Lage der Kirche unter den verlockendsten Farben schildert. Natürlich ist keine Rede von Beran[30], Trochta etc. Hingegen erfährt man:
Prof. MERELL[31] (N° I35.I23 – Ankunft i. Dachau 9.12.44) ist zum Dekan der Theologischen Fakultät Prag-Leitmeritz [/Litoměřice/CZ] aufgerückt. Merell hielt anfangs 45 im „Knopfkommando“ einige Vorträge über die Schriftquellen.
Jaroslav Kouril[32] (N° 30.I85, aus Olmütz [Olomouc/CZ], geb. I0.4.I3, Ankunft i. Dachau 23.5.42, Kapo im „Hasenstall“) ist jetzt Dr. Theolog. und Professor für „Praktische Arbeiten“ an derselben theolog. Fakultät.
Ein Beitrag über das „Prager Jesuskind“[33], nicht unterzeichnet, könnte von Fra[ter] Charles Horky[34] stammen (N° 30.II2 – 20.5.42).
Dies wäre nur ein Beispiel von dem, was weite Kreise ehemaliger Dachauer interessieren dürfte, was über alle Grenzen hinaus ein geistliches Bindeglied schaffen sollte.
Für die 20 KZler unserer Diözese [Metz] habe ich eine kurze Aufstellung gemacht, die ebenfalls manchen interessieren kann: 2 Seminaristen gaben auf, 4 Confratres starben. Die Liste liegt bei.
Im Gebet vereint wünschen wir allen ein gnadenvolles Weihnachtsfest und ein Jahr des Friedens
mit meinen besten Grüssen
Chanoine J. Annéser
Rue des Clercs 11
Metz (Moselle)
angehängte Liste
Liste(1)
[1] „Stimmen von Dachau“ Nr. 1 Dezember 1955
Stimmen1955-1
[2] siehe Link „Friedrichs Nr. 5“ Abschnitt: KZ-Priestertreffen in Dachau
[3] René Fraysse (* 7.7.1912 in Privas/Ardèche/F, † November 1985) – Priesterweihe 5.7.1937 – Tätigkeit in der Résistance in Frankfurt – Er wurde auf Grund von Denunzierung am 20. April 1944 in Frankfurt verhaftet und kam wegen Organisation der französischen christlichen Arbeiterjugend JOC (Jeunesse Ouvrière Chrétienne), Arbeitssabotage und Hören von Radio London am 6.10.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[4] Zusatztitel der „Stimmen von Dachau“
[5] S. 2–4: „Predigt von Prälat Ott im KZ Dachau am Samstag, 10. Sept. 1955“
Prälat Adam Ott (* 23.8.1892 in Dieburg, † 10.9.1978 ebd.) – Priesterweihe 24.12.1914 in Mainz – Er kam am 24.10.1941 wegen zersetzender Äußerung in der Predigt ins KZ Dachau und wurde am 29.3.1945 entlassen. Er hat Bischof Gabriel Piguet bei Karl Leisners Priesterweihe assistiert. Von ihm stammt das Gebet zu unserer Lieben Frau von Dachau.
S. 4f.: „Predigt Sr. Eminenz des Hochw. Herrn Kardinals u. Erzbischofs von München-Freising Josef Wendel am Sonntag, 11. Sept. 1955, in der Stadtpfarrkirche zu Dachau beim Pontifikalamt anläßlich des 10jährigen KZ-Priestertreffens“
Dr. phil. Dr. theol. Joseph Kardinal Wendel (* 27.5.1901 in Blieskastel/Saarland, † 31.12.1960 in München) – Priesterweihe 30.10.1927 in Rom – Bischofsweihe zum Koadjutorbischof für das Bistum Speyer 29.6.1941 – Bischof von Speyer 20.5.1943 – Erzbischof von München und Freising November 1952 – Kardinal 12.1.1953
S. 6f.: „Predigt des Hochw. Herrn Domkapitulars Reinhold Friedrichs aus Münster/Westf. Am Sonntag, 11. Sep. [1955], in der Stadtpfarrkirche zu Dachau“
Friedrichs_Predigt
[6] P. Léon de Coninck SJ (* 10.1.1889 in Antwerpen/B, † 4.11.1956, beigesetzt in Brüssel) – Eintritt in die Gesellschaft Jesu in Drongen/Tronchiennes/B 23.9.1905 – Priesterweihe 18.12.1920 in Löwen/B – Universitätsprofessor für Pastoraltheologie an der Universität in Löwen – Mehrsprachig und mit seiner großen Bandbreite an Wissen galt er gleichzeitig als Poet und Redner. Er kam wegen einer Predigt über den „Mythus des 20. Jahrhunderts“ am 19.6.1942 ins KZ Dachau, wurde 1944 Superior der dort inhaftierten Jesuiten und am 29.4.1945 befreit.
[7] Michel Riquet (* 8.9.1898 in Paris, † 5.3.1993 in Paris) – Priesterweihe 1928 – Er kam am 6.4.1944 wegen Tätigkeit im Widerstand ins KZ Mauthausen, am 1.12.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[8] Dr. theol. Štěpán Kardinal Trochta SDB (* 26.3.1905 in Franzenschlag/Francova Lhota/CZ, † 6.4.1974 in Leitmeritz/Litoměřice/CZ) – Priesterweihe am 29.6.1932 – Er kam am 15.7.1942 ins KZ Theresienstadt, am 7.9.1942 ins KZ Mauthausen, am 1.12.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit. – Bischof von Leitmeritz 1947 – Kardinal „in pectore“ 1969, öffentliche Proklamation 5.3.1973
Als Kardinal „in pectore“ wird ein vom Papst ernannter Kardinal bezeichnet, dessen Name vom Papst nicht bekanntgegeben wird. Diese Vorgehensweise wird beispielsweise gewählt, wenn der Kandidat durch die Bekanntgabe seiner Ernennung wegen der politischen Situation in seinem Land mit Repressionen rechnen müßte.
[9] Weihbischof Prof. Dr. Franciszek Salesy Korszyński (* 19.1.1893 in Ręczno/PL, † 3.11.1962 in Otwock bei Warschau) – Priesterweihe 25.7.1915 in Leslau/Włocławek/PL – Er kam am 25.4.1941 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit. – Mitarbeiter am polnischen Priesterseminar in Paris – Rückkehr nach Polen 2.5.1946 – Bischofsweihe zum Weihbischof für das Bistum Włocławek 29.6.1946
[10] Eugenio Pacelli (* 2.3.1876 in Rom, † 9.10.1958 in Castel Gandolfo/I) – Priesterweihe 2.4.1899 – Eintritt in den Dienst des Staatssekretariates 1901 – Professor für kirchliche Diplomatie 1909–1914 – Bischofsweihe zum Titularerzbischof von Sardes/Sart/TR 13.5.1917 – Apostolischer Nuntius für Bayern in München 1917 – Nuntius für das Deutsche Reich 1920–1929 – Übersiedlung nach Berlin 1924 – Kardinal 1929 – Kardinalstaatssekretär in Rom 1930 – Papst Pius XII. 2.3.1939
[11] Prälat Jules Jost (* 26.8.1914 in Rümelingen/L, † 21.2.1998 in Luxemburg) – Priesterweihe 7.7.1940 in Luxemburg – Er kam wegen Unterstützung französischer entflohener Kriegsgefangener und illegaler Tätigkeit am 13.8.1943 ins KZ Dachau, wo er als Sekretär in der politischen Abteilung beschäftigt war, und wurde am 29.4.1945 befreit.
[12] Josef Simon Nikolaus Keup (* 21.3.1891 in Verviers/B, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Hilfe zur Flucht am 16.4.1943 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[13] Pater Dr. Petrus van Gestel SJ (* 10.7.1897 in Woensel/NL, † 6.10.1972 in Rom) – Eintritt in die Gesellschaft Jesu 26.9.1916 – Priesterweihe 15.8.1928 – Letzte Gelübde 2.2.1934 – Er kam am 27.3.1942 wegen Verbreitung bischöflicher Schreiben und Predigten ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit. – Rektor des Jesuitenkollegiums in Maastricht/NL – deutscher Assistent des Generals in Rom 1946–1965
[14] Lambert Rooyackers (* 14.4.1905 in Veghel/NL, † ?) – Priesterweihe 14.6.1930 – Er kam wegen eines Artikels im Kirchenblatt über P. Friedrich Muckermann SJ am 16.12.1940 ins KZ Sachsenhausen, am 14.10.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[15] Dekan Dr. Jozef Teulings (* 27.9.1894 in ’s-Hertogenbosch/NL, † 21.4.1965) – Priesterweihe 1919 – Er kam als Feind Deutschlands und des Nationalsozialismus am 2.10.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[16] Hendrik Vasen (* 28.2.1905 in Bleerick/NL, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Verweigerung der Sakramentenspendung am 7.8.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[17] Charles Mauroy (* 22.6.1893 in Temploux/B, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Spionageverdachts am 5.9.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[18] Zu D. Cyprien O.S.B.wurden keine näheren Angaben gefunden.
[19] Prof. Dr. phil. Roberto Angeli (* 9.7.1913 in Schio/I, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Spionageverdachts am 8.8.1944 ins KZ Mauthausen, am 13.8.1944 ins KZ Gusen, am 12.11.1944 erneut ins KZ Mauthausen, am 1.12.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[20] Bischof Carlo Manziana Oratorianer (* 26.7.1902 in Brescia/I, † 2.6.1997 ebd.) – Priesterweihe 2.1.1927 – Da er Studenten beeinflußte, nicht mit den Deutschen zu kämpfen, kam er am 29.2.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit. – Bischof von Crema/I 19.12.1963–10. Dezember 1981
[21] Paolo Liggeri (* 12.8.1911 in Mailand/I, † 3.9.1996 ebd.) – Priesterweihe Januar 1935 in Mailand – Er kam wegen Hilfe für jüdische und polnische Häftlinge am 5.8.1944 ins KZ Mauthausen, am 13.8.1944 ins KZ Gusen, am 1.12.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[22] Constante Berselli (* 14.9.1912 in Mantua/I, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Spionage am 9.10.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[23] Dr. theol. Angelo Dalmasso (* 28.7.1919 in Robilante/I, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam am 9.10.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[24] Georg Schelling (* als Sohn eines Bergbauern 26.9.1906 in Buch bei Bregenz/A, † 8.12.1981 in Nenzing/A) – Priesterweihe 29.6.1930 in Innsbruck/A – 1934 wurde er mit der Redaktion des Vorarlberger Volksblattes betraut und auf Grund dessen am 21.3.1938 verhaftet. Er kam am 31.5.1938 ins KZ Dachau in die Strafkompanie, am 27.9.1939 ins KZ Buchenwald ebenfalls in die Strafkompanie und am 8.12.1940 erneut ins KZ Dachau. Dort wurde er am 16.(17.)3.1943 dritter Lagerkaplan als Nachfolger von Franz Ohnmacht und ab 1.10.1944 Lagerdekan, außerdem war er Blockschreiber. Am 10.4.1945 wurde er aus dem KZ Dachau entlassen. Zum bevorstehenden Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner hat er als Zeuge am 4.4.1979 schriftlich Fragen beantwortet.
[25] Pater Johann Nepomuk Lenz (* 7.4.1902 in Graz/A, † 16.7.1985 in Villach/A) – Eintritt in die Gesellschaft Jesu 7.9.1923 – Priesterweihe 26.7.1935 – Er kam als Dollfußanhänger und wegen seiner Reden gegen das Regime am 9.8.1940 ins KZ Dachau und war dort, mit einer kurzen Unterbrechung im KZ Mauthausen und im KZ Gusen, bis zur Befreiung am 29.4.1945. Die Gewährung seiner Bitte um Entlassung aus der Gesellschaft Jesu zog sich aus verschiedenen Gründen von 1940 bis zum 24.4.1950 hin. Am 23.6.1950 kam er ins Noviziat der Kalasantiner und legte am 25.6.1951 Ewige Profeß ab. Im August 1954 trat er aus der Gemeinschaft aus, um Weltpriester zu werden, aber keine Diözese konnte ihn recht verwenden. Er behielt den Titel Pater für sich persönlich bei. Zuletzt wirkte er als Einsegnungspriester in der Erzdiözese Wien. Ab Frühjahr 1979 lebte er bei einer befreundeten Arztfamilie in Villach. In seiner Todesanzeige heißt es: „Pater Johannes Maria Lenz, Ordenspriester und katholischer Schriftsteller“; das Direktorium der Erzdiözese Wien gedenkt seines Todes mit dem Vermerk „P. Johannes M. Lenz, Einsegnungspriester i. R.“.
[26] Griech.-kathol. Studitenmönch Johannes (Josef) Peters (* 28.2.1905 in Siedlinghausen, † 6.7.1995 in Törwang/Grainach) – Priesterweihe 21.11.1937 in Lemberg/Lwiw/UA – Er kam wegen Hoch- und Landesverrats am 10.7.1943 ins KZ Dachau und wurde auf dem Evakuierungsmarsch vom 26.4.1945 befreit. – Inkardinierung in die Erzdiözese München und Freising 1973 – Archimandrit des Melkitischen Patriarchates 1981 – Im Martyrerprozeß für Karl Leisner hat er 1991 als Zeuge ausgesagt.
[27] Léon Fabing (* 11.7.1905 in Schweyen/F, † 1978) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Polenseelsorge am 19.11.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[28] Ehrendomkapitular François Goldschmitt (* 28.1.1883 in Morsbach/Forbach/Moselle/F, † 8.10.1966 in Rech a. d. Ahr) – Priesterweihe 17.7.1910 in Metz//Moselle/F – Er kam wegen Predigttätigkeit am 16.12.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit. Als Volksdeutscher war er sehr frankophil.
[29] Vereinsgründung am 14.9.1870 als Zweckanstalt der röm.-kath. Kirche in der heutigen Slowakei
[30] Dr. Josef Kardinal Beran (* 29.12.1888 in Pilsen/Plzeň/CZ, † 17.5.1969 in Rom, beigesetzt in der Krypta des Petersdomes) – Priesterweihe 10.6.1911 in Rom – Er kam wegen Verkehrs mit rechtsfeindlichen Kreisen am 4.9.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit. – Bischofsweihe zum Erzbischof für das Erzbistum Prag 8.12.1946 – Kardinal 1965 – Eröffnung des Seligsprechungsprozesses 2.4.1998
[31] Prof. Dr. Johannes Merell (* 10.5.1904 in Prag, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Sabotage am 20.10.1943 ins KZ Theresienstadt, am 9.12.1944 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[32] Jaroslaw Kouřil (* 13.2.1902 in Prag, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen Protektoratsaktion am 10.9.1939 ins KZ Dachau, am 27.9.1939 ins KZ Buchenwald, am 23.5.1942 erneut ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
[33] Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Fotograf: Mr. Petr Šleich / CC BY 3.0 (abgerufen 11.03.2017)
Prager Jesulein od. Prager Jesuskind (Pražské Jezulátko) im Alter von etwa drei Jahren in der Kirche Maria vom Siege im Karmelitenkloster in Prag – weltweit eines der bekanntesten wundertätigen Gnadenbilder Jesu – etwa 45 cm große Wachsfigur aus der Renaissance – Werk eines unbekannten Künstlers (16. Jh.)
[34] Karl Wilhelm Horký (* 4.4.1909 in Lwów/Lemberg/UA, † ?) – Priesterweihe am ? – Er kam wegen nicht verdunkelter Sakristei am 14.2.1942 ins KZ Theresienstadt, am 20.5.1942 ins KZ Dachau und wurde am 29.4.1945 befreit.
nicht ausgewiesenes Foto und Brief IKLK-Archiv