Schwestern verlassen Waldsanatorium

P. Otto Pies SJ, Karl Leisner, Friedrich Pfanzelt

Am 04. Mai 1945 wurde Karl Leisner aus dem KZ Dachau „entführt“ und kam ins Waldsanatorium bei Planegg. Der ehemalige Leiter der Musikschule Krailling-Planegg, Herr Thomas Schaffert, hat uns informiert, dass die Schwestern das Waldsanatorium verlassen werden.

Quelle des Fotos: KL-Archiv

Lesen Sie den Inhalt einer Mail von Thomas Schaffert, die wir Ihnen gerne nachfolgend zur Kenntnis geben möchten.

Ich danke der Redaktion und insbesondere der ausführenden Journalistin für den detaillierten Bericht über die 125-jährige Tätigkeit der Barmherzigen Schwestern im Kraillinger Waldsanatorium und deren bevorstehenden Rückzug in ihre Ordenshäuser. Obgleich altersmäßig zuletzt stetig wachsend und zahlen- wie kräftemäßig ebenso abnehmend hat diese Schwesterngemeinschaft nicht nur die feinfühlige Atmosphäre dieser hilfreichen Einrichtung, die wohltuende Gestaltung von Gebäuden und Gärten wie die liebevolle Qualität professioneller Pflege über viele Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt, sondern auch kirchlich wie kulturell hochwertige Akzente für die Gemeinden Planegg und Krailling gesetzt, vom wirtschaftlichen Nutzen ihrer kommunalen Kooperationen gar nicht zu reden. Ich durfte ihr segensreiches Wirken auch ganz persönlich in meiner eigenen Familie und bei vielen ehrenamtlichen Einsätzen erfahren. Das Waldsanatorium ist für mich ohne die sichtbare Präsenz der Barmherzigen Schwestern eigentlich kaum vorstellbar. Wie gut, dass diese Einrichtung nun weiter in der Trägerschaft dieses Ordens verbleibt, dessen angestellte Fachkräfte schon lange herausragende Arbeit geleistet haben und weiterhin leisten werden. Sie tragen so, unterstützt von ehrenamtlichen Mithelfern, den hochaktuellen Impuls uneigennütziger Nächstenliebe des heiligen (säkular gesprochen: rundum vorbildlichen) Vinzenz von Paul hier vor Ort weiter in unsere gesellschaftliche Zukunft. Das Andenken an Karl Leisner, der als mutiger Bekenner 1945 schon bald nach seiner Befreiung an den grausamen Folgen der KZ-Haft im Waldsanatorium starb, geht nun in besonderer Weise an unsere örtlichen kirchlichen wie politischen Gemeinden über. Wir alle im Würmtal und weit darüber hinaus schulden aus meiner Sicht jedenfalls den Barmherzigen Schwestern einen dauerhaft bleibenden, öffentlich wahrgenommenen Dank für ihre kaum ermessliche, immer wie selbstverständlich bescheidene Hingabe.

Text von Thomas Schaffert

 

Hier finden Sie den Artikel von der Journalistin Nicole Kalenda vom Münchener Merkur:

IKLK_2024-01-05WaldsanatoriumMM

 

Nachfolgend zwei ältere Artikel von Hans-Karl Seeger von unserer Homepage:

https://www.karl-leisner.de/karl-leisners-erleben-im-kz-dachau-am-3-mai-1945/

https://www.karl-leisner.de/krailling-karl-leisners-sterbezimmer-im-waldsanatorium-planegg/