St. Servatii in Münster
Errichtung als Holzkapelle um 1230 – Steinbau im 13. Jh. – Erweiterung mit fünfseitigem gotischen Chor im 15. Jh. – Verwüstung durch die Wiedertäufer – Wiederaufbau 1537 – Kirche der Ewigen Anbetung 1933 – Wiedereröffnung nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 26.10.1952 – Fusion der Pfarreien St. Aegidii, Lamberti, Ludgeri, Martini u. Servatii zur Pfarrgemeinde St. Lamberti 2.12.2007
Nach viermonatiger Grundsanierung öffnete die Servatii-Kirche am 3. Dezember 2017, dem 1. Adventssonntag, wieder ihre Pforte.
Westfälische Nachrichten vom 26. November 2017 – Kirche wird saniert – St. Servatii in neuem Glanz
Kirche+Leben Netz vom 3. Dezember 2017 – St. Servatii in Münster nach Renovierung wieder geöffnet
Außer den drei in der Kirche mit einem Bild verewigten Seligen des Bistums Münster, Schwester Maria Droste zu Vischering (1863-1899), Bischof Clemens August Graf von Galen (1878-1946) und Schwester Maria Euthymia (1914-1955), wäre auch der selige Karl Leisner zu bedenken; denn vor allem während seiner Studienzeit in Münster hat er die Kirche immer wieder zur Anbetung aufgesucht.
Entdeckt hat er sie bereits auf der Baltrumfahrt (5. bis 20.8.1933) während eines Abstechers nach Münster.
Freitag, 4. August 1933
3. Tag
Um 6.00 Uhr raus. Teekochen! etc. Um 7.30 Uhr ab nach Münster! Walter [Vinnenberg) auf die Bude gerückt. Überlegen! Zum Fahrradhändler – Zu Fuß durch die Stadt! Überwasser[-Kirche]! – Dom (Bischof [Johannes] Poggenburgs Grab![1]) Rathaus. – Lamberti-[Kirche] – Clemenskirche – Stenderhoff (Antiquariat! [auf der Salzstraße]) – [St.] Servatii zu! – Domuhr 12.00-Uhr-Schlag!
[1] Johannes Poggenburg war am 5.1.1933 gestorben (s. Aktuelles vom 16. Oktober 2016 – Karl Leisner und Erzbischof Dr. Johannes Poggenburg).
Nach seinem Einzug am 5. Mai 1934 ins Collegium Borromaeum in Münster entdeckte er St. Servatii als Anbetungskirche.
Dienstag, 12. Juni 1934
Zwischendurch kurze Anbetung in St. Servatii vor dem Allerheiligsten: Dank sagen, bitten für andere und für mich um Liebe (auch zum „Feind“).
Da St. Servatii zu den sieben Hauptkirchen von Münster gehört, wird sie auch bei der Großen Brandprozession besucht.
Münster, Montag, 9. Juli 1934, Große Brandprozession
6.00 Uhr raus. Deutsches Morgengebet. Stille Messe. – Nach dem Kaffee Zimmer und Tisch aufgeräumt. – 8.05 am Dom. Alles fertig, – die Studentenverbindungen im „Dress“ und (CV en couleur [Farben tragend]). Domkapitel – Professorenschaft in feinster Tracht. Gegen 8.15 Uhr los! – [St.-] Aegidii-Kirche, wo der Bischof [Clemens August Graf von Galen] selbst den Segen gibt! – Überwasser – [St.] Martini – [St.] Lamberti – [St.] Servatii – [St.] Ludgeri – Dom. Große Beteiligung! – Jugend mit Bannern, Bischof in cappa magna! – Großartig. Überall Altäre oder Altärchen, Fahnen, Baum- und Blumenpracht. – Im Dom Bannerwald der Jugend. (Sie stehen schon zwei Stunden da!)
Münster, Samstag, 21. Juli 1934
Bis 15.00 Uhr mit Bernhard Leusder auf der Promenade. Kurzer Besuch in [St.] Servatii beim eucharistischen Heiland!
[…]
22.00 bis 23.00 Uhr Nächtliche Stunde der Anbetung: Lobpreis und Aussprache bei Jesus. Hans Salm betet liturgische Texte in feiner Auswahl!
Alles hab’ ich Ihm gesagt, meinem lieben Heiland! Alles von mir und all den lieben anderen, alles! – Jugendreich, Deutsches Reich und Gottesreich. – Berufsgnade – Liebe!!
Münster, Freitag, 7. Dezember 1934
Jungscharführerkursus für den Gau Oldenburg in Vechta vom 7. bis 9. Dezember 1934
I. Die Vorbereitung:
[…]
Geweckt, gewirkt, geistig „gebastelt und gefeilt“, angeregt, vollgesogen habe ich mich Tage vorher in viel Stunden oft bis tief in die Nacht hinein – ja ich glaub’ sogar, daß ich davon durchgeträumt habe. Im Gebet vor dem eucharistischen Heiland in [St.] Servatii und auf der Kapelle [im Collegium Borromaeum], in nächtlicher Anbetung [beim Ewigen Gebet am 10./ 11.11.] und sonst – kam die Vertiefung, die Arbeit nach innen, die Rechenschaft vor meinem heiligen und obersten König – vor Christus. Und er sandte mir Seine Gnade, Seinen Heiligen Geist.
Münster, Montag, 17. Dezember 1934
Walter [Vinneberg …] an der Aabrücke getroffen. Ihm […] von meiner Jungschararbeit erzählt bis [St.] Servatii, wo er […] Anbetung hatte.
Münster, Sonntag, 19. Mai 1935
Omnia omnibus [allen alles] in der Tiefe unendlicher Liebesergriffenheit zu Christus. Zwei stille Minuten des Dankes in [St.] Servatii und Bitte um Sieg.
Münster, Samstag, 1. Juni 1935
16.00 bis 16.15 Uhr in [St.] Servatii vor dem Sanctissimum. (Telgte! [Diözesantage] – Gute Beicht!) – 16.30 bis 17.00 Uhr Beichten.
Samstag, 26. Oktober 1935
Grüß dich Gott, mein altes liebes Münster! Für ein halbes Jahr bist du mir jetzt wieder Heimat. – In stiller Anbetung knie ich vor dem Heiland in der heiligen Brotsgestalt [in St. Servatii] und spreche mit Ihm all meine Nöte und Sorgen im kommenden Semester durch, aber auch alles und alle werden mit Ihm erwogen und „durchbetet“.
Samstag, 4. September 1937
Spaziergang. In [St.] Servatii [Anbetung gehalten].
Mittwoch, 15. Februar 1939
Mit Natz K. [Bernhard Koch] in [St.] Servatii [zur Anbetung].
Samstag, 4. März 1939
Mit Willi Elsemann und Köb [Jakob] Lomme spazieren. In [St.] Servatii Dank gesagt [für die Subdiakonenweihe an dem Tag].
Impressionen von St. Servatii