Als großer Musikliebhaber erlebte Karl Leisner u. a. die Aufführung einer Oper von Guiseppe Verdi (* 9. o. 10.10.1813 in Le Roncole/I, † 27.1.1901 in Mailand/I)
Am 27. Februar 1936 hielt sich Karl Leisner in Sachen Jugendarbeit in Düsseldorf und Dortmund auf. An zwei Stellen berichtet er im Tagebuch von einem Opernbesuch in Dortmund.
Nachmittags mit Clewi [Clemens Witte] nach Dortmund Aida – Jungscharvormarsch nachher im Braustüble[1] bis nach Mitternacht besprochen. Vor Aida waren wir noch in der Priorskirche [Propsteikirche St. Johannes] und sahen die Jungschärler Wache stehn bei Christus, unserm König, im Sakrament … Unsere Jungschar bleibt als Christi treue Schar.
[1] Willi Väth aus Dortmund am 18.1.2007 an Hans-Karl Seeger:
Die Braustube befand sich mit Sicherheit im Gebäude „Krone am Markt“, ein brauereieigenes Gebäude der Kronenbrauerei. Dort wurde Mitte des 18ten Jahrhunderts Bier gebraut.
Abends zu Verdis Oper „Aida“ im Opernhaus Dortmund. Etwas zu spät trotz Taxe! – Musik, Handlung begeistern mich, lassen mich staunen über menschliches Vermögen. Schade, zur tiefen Erfassung bin ich zu müde. – Nachher noch im Braustüble mit dem BL [Bezirksleiter] gesessen.
Die Oper Aida komponierte Guiseppe Verdi 1871 in Kairo. Es geht um den Entscheidungskonflikt des ägyptischen Heerführers Radames zwischen seiner Liebe zur durch sein Heer als Geisel nach Ägypten verschleppten nubischen Prinzessin Aida und seiner Loyalität gegenüber dem Pharao besonders in Bezug auf die Hochzeit mit dessen Tochter Amneris.
Im April 1937 in Dortmund erwähnt Karl Leisner den Opernbesuch seiner Schwester und seiner Cousine im dortigen Theater.
Freitag, 2. April 1937
Abendbrot. Maria [Väth] und Paula [Leisner] gehn „en toilette grande“ [elegant gekleidet] zum Troubadour. Ich sag’ Adieu.
Die Oper „Der Troubadour“ komponierte Giuseppe Verdi 1853 in Rom.
altes Dortmunder Stadttheater
Hinweis auf den Artikel „Der Weltmusiker aus Roncole“ im Reiseblatt der F.A.Z. vom 10. Oktober 2013