Joseph Haydn (* 31.3.1731 in Rohrau/A, †31.5.1809 in Wien) – KompoÂnist – Zu seiÂnen berĂĽhmtesten Werken zählt „Die Schöpfung“.
Unter dem Titel „Alles zum Thema Joseph Haydn“ gibt meinbezirk.at einen ausführlichen Überblick über Veranstaltungen und Berichte anläßlich des 210. Todestages des Komponisten.
Siehe auch Haydn-Haus Eisenstadt.
Karl Leisner war 15 Jahre alt, als er einen Teil des Oratoriums „Die Schöpfung“ nicht nur hörte, sondern selbst mitsang.
Kleve, Mittwoch, 30. Juli 1930
Beginn der Sommerferien
Um 8.00 Uhr Messe in der Unter[stadt]kirche. Danach in der Aula [des Gymnasiums] Verfassungsfeier[1]. – Der Chor sang (ich im BaĂź) 1. das „Halleluja“ [aus dem Oratorium „Messias“] von [Georg Friedrich] HänÂdel, 2. „Die Himmel erzählen“ (aus der „Schöpfung“) von Haydn und 3. das einstimmige Lied „Du bist das Land, wo von den HänÂgen“ [von Adolf Frey], das Hanns Schwarz selbst komponiert hat. Die Festrede hielt „Jumbo“ (Studienrat HieÂgemann). Inhalt der Rede war: Freude ĂĽber die Befreiung des RheinlanÂdes [am 30.6.1930], schlieĂźlich dann ĂĽber die ReichsÂfarben (ArtiÂkel 3 der VerfasÂsung[2]) – SchreckÂlich langweilig!
Ich saĂź im Chor hinter dem groĂźen Ofen und machte Unsinn. Um 10.00 Uhr war die Feier zu Ende.
[1] Verfassungsfeier: von Reichspräsident Friedrich Ebert eingefĂĽhrte, alljährlich wiederkehrende FeierlichÂkeit zur Erinnerung an die Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung vom 11.8.1919 – In der Schule wurde sie vermutlich jeweils vor Ferienbeginn begangen: 1928 am 11.8.; 1930 am 30.7.; 1932 am 26.7. Nach Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler im Januar 1933 fand keine Verfassungsfeier mehr statt.
In der Zeitschrift „Der JungfĂĽhrer“ erschien der Artikel „Eine Verfassungsfeier der JungÂmänÂner“. Neben Vorschlägen fĂĽr Lieder und Texte schrieb ein gewisser Franz NiesÂkens:
Das Jahr 1918 brachte die schmerzliche und ungeheure Wirklichkeit des verlorenen Krieges. Die staatliche Autorität war geschwunden. Das Chaos stand vor der TĂĽr. Die alten Mächte standen an der ErfĂĽllung ihrer GeÂschichte. Sie muĂźten abtreten. Aus den immer jungen Kräften des Volkes erÂneuerte sich der staatliche Wille. Die Revolution zerschlug die Monarchie. Die Republik trat in den Lauf der Zeit. In langem Ringen  begann das Volk sich aufzuraffen und rief nach Ruhe und Ordnung. Das deutsche Volk wählte seine Nationalversammlung. Im Februar 1919 trat diese in Weimar zusamÂmen. In mĂĽhsamer, langer Arbeit schuf sie die neue Verfassung des Volkes. Hin und her ging der Kampf. Am 31.7.1919 wurde das Werk von Weimar von der NationaÂlverÂsammlung beschlossen. Am 11.8.1919 unterzeichÂneten der Reichspräsident und das gesamte MiniÂsterium dieses Werk. Am selÂben Tag wurde die neue Verfassung des deutschen Volkes verkĂĽndet. Seit diesem Tage erhalten Jahr fĂĽr Jahr die schulentlasseÂnen jungen DeutÂschen den Text der Reichsverfassung mit auf den Weg. Das junge Deutschland sollte heute seine Verfassung kennen. Davon sind wir noch weit entfernt (JungfĂĽhrer 1929: 86).
[2] Verfassung des Deutschen Reiches vom 11.8.1919:
Artikel 3: Die Reichsfarben sind schwarz-rot-gold. Die Handelsflagge ist Schwarz-WeiĂź-Rot mit den Reichsfarben in der oberen inneren Ecke.