Karl Leisner machte in der Jugendbewegung „Karriere“. Vom Gruppenmitglied über den Gruppenführer und Bezirksjungscharführer stieg er auf bis zum Diözesanjungscharführer, einem Führer der Jungschar auf Diözesanebene. Dieses Amt hatte man erst 1934 eingerichtet, und Karl Leisner war der erste, der diese Stelle besetzte, was in der Zeit des aufstrebenden NS-Staates nicht ungefährlich war. Ab 1936 führte die Gestapo auch eine Akte über ihn.
Aus der Zeitschrift „Der Läufer“:
In diesen Tagen jährt sich wieder einmal der Tag, an dem Karl Leisner, der erste Diözesanjungscharführer unseres Bistums, das hohe Ziel seines Lebens erreichte: die Priesterweihe (Der Läufer, Nr. 12, Dezember 1953).
Heinrich Brey[1]:
Der Ruf von seinem [Karl Leisners] segensreichen Schaffen im Grenzland des Reiches drang sehr bald durch die Diözese bis nach Münster hin. Da blieb es nicht aus, daß der Diözesanpräses Roth[2] ihn für die folgenden Jahre in die Führung der Diözesanjugend berief und damit zum Diözesanjungscharführer ernannte. Als Theologe brachte Karl für dieses neue Amt und seine großen Aufgaben das nötige geistige Rüstzeug mit.[3]
[1] Schönstattpriester Heinrich Brey (* 26.5.1903 in Kapellen, † 23.8.1975) – Priesterweihe 3.3.1928 in Münster – Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt 12.4.1928 bis 1935 – Als Präses war er verantwortlich für die Jugend.
[2] Prälat Heinrich Roth (* 12.8.1899 in Oberhausen-Osterfeld, † 23.4.1972) – Priesterweihe 22.12.1923 in Münster – Mitglied des Reichsvorstandes des Katholischen Jungmännerverbandes1932–1934 – Diözesanpräses des Katholischen Jungmännerverbandes 7.4.1934 – Domvikar 8.6.1934 – Vermutlich hat man 1937/38 den Titel Diözesanpräses in Diözesanjugendseelsorger geändert. Am 3.10.1949 wurde er Spiritual im Priesterseminar in Münster und 1959 Generalassistent der Marienschwestern von Schönstatt.
[3] „Erinnerungen aus meiner Klever Kaplanszeit“ (Manuskript vom 2.2.1948): 3.
Übergabe von Ämtern war damals nicht so formalisiert wie heute, daher auch nicht Karl Leisners Ernennung zum Diözesanjungscharführer.[1] Auf Grund dessen differieren Angaben über dieses Ereignis in den einzelnen Zeugnissen und sogar bei Karl Leisner selbst.
[1] Der Jungführer Heft 1, 1935: 15:
Änderungen in der Leitung.
Diözesanführer der Jungschar in Münster: Karl Leisner, Kleve, Flandrische Straße 1 [11] (während des Semesters: Münster, Priesterseminar).
Berichtigung im Heft 2, 1935: 93:
Karl Leisner, Münster i. Westf., Domplatz 8 (Colleg. Borromaeum), in den Ferien: Kleve (Niederrhein), Flandrische Str. 11.
Tagebucheintrag 12. September 1934:
Der Ruf Gottes dröhnt an meine Seele: He, wach’ auf, besinne dich: Du kannst’s, wenn Ich dir Gnade schenke – reichlich, in Fülle und du willst, du mittust, mitgehst! Auf, du sollst mir meine Jugend führen, die jüngste Kirche in unserer Diözese, auf, stell’ dich an die Spitze, den Bannerschaft gefaßt! Weise du andern den Weg. Ich – dein Herr und Meister – zeige dir den rechten Weg, den Weg des Lichtes, der – durch des heiligen Geistes Gnade – führt zu Mir, dem Ewigen, dem Ziel der Unendlichkeit, dem Quell allen Lebens! – Herr, ich hab’ gerungen mit dem schwachen, selbstsüchtigen, feigen, sinnlichen Menschen in mir. Mit Deiner Gnadenkraft, die Du mir Schwachem im Brot der Starken, durch Dein Heiliges Fleisch und Blut, geschenkt hast, will ich das schwere Jungführeramt aus Deiner Hand entgegennehmen: Sei Du mir Führer zum Licht, zu Dir, damit ich andern den leuchtenden, hellen Weg zu Dir führen kann! Ohne Dich kann ich nichts, mit Dir alles! Ich verspreche Dir – und schaue Dir dabei in Deine unendlich tiefen geistigen Augen, deren Licht mich erschauern läßt vor Furcht und Freude – Dir verspreche ich feierlich: Herr, allmächtiger Gott: Dein Werkzeug zu sein in Vollkommenheit will ich ständig mich verzehren. Alle Lebenskraft gehört Dir von heute ab! Wenn Du willst, will ich Dein Priester werden! Herr, gib mir Deine Gnade dazu! Amen! Alleluja!
Deutsche Jungens soll ich führen! Deshalb weg mit allem Mißmut, hin zum Vaterland! Das Leben zu opfern muß ich bereit sein! Katholische Jugend hinführen zu deutschem Volk ist meine Aufgabe! Deutsches Volk zu bauen durch heilige katholische deutsche Jungen!
In Karl Leisners Mitgliedsausweis des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands ist in der Rubrik Jungführerämter eingetragen:
Zum Diözesanjungscharführer gewählt/ernannt am: 17. September 1934.
H. Roth, Diözesanpräses
Willi Leisner:
Vom 17. September 1934 bis 1936 war Karl Diözesanjungscharführer für das Bistum Münster.[1]
[1] Seligsprechungsprozeß: 961
Rundbrief des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands (Diözese Münster, Abteilung Jungschar) vom 2. Oktober 1934, geschrieben von Karl Leisner:
Vor etwa vier Wochen hat unser hochwürdiger Pater Horstmann[1] in Verbindung mit unserem Diözesanpräses [Heinrich Roth] und Diözesanleiter [Matthias Op de Hipt[2]] mich zum Jungscharführer unserer Diözese berufen.
[1] Pater Heinrich Horstmann SJ (* 30.10.1885 in Ochtrup, † 31.3.1972) – Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1.10.1911 in ’s-Heerenberg/NL – Priesterweihe 9.6.1909 in Münster – Letzte Gelübde 2.2.1923 – Mitarbeiter des Generalpräses Carl Mosterts im Jugendhaus Düsseldorf 1.2.1922 – Redaktion der „Jungwacht“ 1924 – zusätzlich Redaktion der Jugendzeitschrift „Am Scheidewege“ 1926 – Reichskaplan der Jungschar u. Herausgeber der Jungschar-Werkhefte „Die Jungschar“ u. der Zeitschriften „Der Jugendpräses“ u. „Reichspräses des katholischen Schachbundes“ – Da er 1936 als Jesuit für Düsseldorf eine Belastung war, schied er am 1.10.1936 aus seinen Ämtern aus und ging in die Priesterseelsorge. Er wohnte 1936 in Düsseldorf, Marienstr. 2. 1946 war er Superior im Christkönigshaus in Dortmund.
[2] Matthias Op de Hipt (* 24.8.1906 in Düsseldorf-Oberkassel, † am 4.5.1990) – Von 1926 bis 1930 war er bei der Kreisverwaltung in Geldern tätig und wurde dann unter Prälat Ludwig Wolker Referent für die Landjugend im Jugendhaus Düsseldorf. Nach 1933 konnte er nicht mehr in den Verwaltungsdienst zurück, weil er im Widerspruch zum Nationalsozialismus stand.
Karl Leisner am 5. Februar 1935 an Willi Poll:
Seit Oktober bin ich vom Pater Horstmann zum Diözesanjungscharführer unserer Diözese Münster ernannt.
Tagebucheintrag 25. Februar 1939:
Bei der Opferung lege ich alles Schwere und Schöne auf die Patene[1] und bringe es durch die Hand Mariens Gottvater im Himmel dar: allen Dankesjubel des Herzens für die Freuden der Jugend(bewegung), die zum großen Teil immer wieder um dies Heiligtum der Muttergottes [in Telgte] kreisten. 1928[2] – usw. bis 1934 (Pfingsten)[3] zur Verpflichtung als Diözesanjungscharführer (mit Pater Horstmann und Diözesanpräses Roth) und allen Kameraden.
[1] Damaliger Sprachgebrauch, wenn man einem Priester ein Gebetsanliegen mitgeben wollte. Gemeint ist der Augenblick, in dem der Priester bei der Gabenbereitung die Patene mit der Hostie erhob.
[2] Im August 1928 hatte er an einem Lager in Telgte teilgenommen und dort zum ersten Mal die Gnadenkapelle besucht.
[3] Pfingsten 1934 war ein Lager in Marienthal. Pfingsten 1935 hat sich Karl Leisner als Diözesanjungscharführer mit den Bezirksjungscharführern in Telgte getroffen.
Josef Perau[1]:
Im September 1934 ernennt Bischof Clemens August von Galen ihn zum Diözesanjungscharführer.
Von Kleve bis Wilhelmshaven warten nun die Gruppenführer mit ihren Jungen auf seinen Besuch und Beistand. Ein reger Schriftverkehr muß bewältigt werden. Wir sahen nur seinen rastlosen Einsatz, sahen ihn oft lange in der Kapelle knien, niemand fand das aber besonders bemerkenswert. Es gab im Borromaeum eine ganze Reihe origineller und markanter Typen, die mehr Aufmerksamkeit auf sich zogen.[2]
[1] Josef Perau (* 8.11.1910 in Wissel, † 29.7.2004) – Er kam nach vier Semestern Theologiestudium in Salzburg zeitgleich mit Karl Leisner 1934 ins Collegium Borromaeum und empfing die Priesterweihe am 18.7.1937 in Münster. Er gab einen entscheidenden Anstoß zur Seligsprechung Karl Leisners.
[2] Perau, Josef: Biographie Karl Leisners zur Seligsprechung 1996: 48f.
P. Otto Pies[1]:
Die Arbeit war im ganzen neu; nur wenig lag an Erfahrung vor. Überall wurde ja die Diözesanarbeit erst aufgebaut, und sie mußte aufgebaut werden unter der Verfolgung von allen staatlichen und schulischen Stellen. So fehlte Karl natürlich auf keiner Tagung, die seitens des Gesamtverbandes in Düsseldorf einberufen wurde.[2]
[1] Pater Dr. Johannes Otto Pies SJ (* 26.4.1901 in Arenberg, † 1.7.1960 in Mainz) – Priesterweihe 27.8.1930 – Primiz in Arenberg 14.9.1930 – Letzte Gelübde 2.2.1940 – Am 31.5.1941 wurde er wegen eines Protestes gegen die Klosteraufhebungen verhaftet. Am 2.8.1941 brachte man ihn aus dem Gefängnis in Dresden ins KZ Dachau, wo er die Häftlings-Nr. 26832 bekam. Dort war er eine der ganz großen Priestergestalten. Am 27.3.1945 wurde er ohne Angabe des Grundes und ohne Bedingung entlassen.
[2] Pies, Otto: Stephanus heute. Karl Leisner. Priester und Opfer, Kevelaer: Butzon & Bercker 1950: 43 – 7. Auflage 2008 kommentiert von Hans-Karl Seeger
Heinrich Kleinen[1] – ohne Datum – an Paul Hellbernd[2]:
Was in die Richtung der Bereitschaft [zum Martyrium] deutet und wir alle in Münster erlebten, war seine Übernahme des Amtes eines Diözesanjungscharführers. Dazu gehörte viel Mut, so haben wir es alle im Kursus empfunden. In dieser Zeit erfolgte die Verhaftung führender Männer der kath. Jugendbewegung, vor allem die des Generalpräses Ludwig Wolker[3]. Für Karl Leisner war es eine schwere Zeit.
[1] Heinrich Kleinen (* 27.8.1914 in Duisburg-Hamborn, † 10.2.2004 in Goch) – Priesterweihe 23.9.1939 in Münster – Er war Kursgenosse von Karl Leisner und von 1948 bis 1954 Kaplan in Kleve. Von 1975 bis 1987 war er Erster Vorsitzender des IKLK.
[2] Domkapitular Dr. jur can. Paul Hellbernd (* 25.12.1921 in Damme, † 22.4.2005) – Priesterweihe 31.5.1950 in Münster – Er war als Bischöflicher Offizial wesentlich am Seligsprechungsprozeß in Münster beteiligt.
[3] Prälat Ludwig Wolker, von den Jugendlichen kurz General genannt, (* 8.4.1887 in München, † 17.7.1955 in Cervia bei Ravenna/I) – Priesterweihe 29.6.1912 in Freising – Diözesanpräses des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands (KJMVD) in der Erzdiözese München und Freising Mai 1926 – Landespräses für Bayern Juni 1926 – Wahl zum Generalpräses des KJMVD u. Vorsitzender des DJK 9.11.1926 – Verhaftung durch die Nationalsozialisten 6.2.1936 – Haftentlassung 12.5.1936 – Beauftragung durch die Bischöfe mit der Führung der kirchlichen Jugendarbeit 9.11.1945 – Entlastung von allen Führungsämtern 1952
Als Diözesanjungscharführer hatte Karl Leisner eine Begegnung mit Bischof Clemens August Graf von Galen, bei der er Kritik an Pastören übte. Dazu paßt eine Überlieferung aus der Familie Leisner, die Karl Leisners Nichte Monika Kaiser-Haas wie folgt formulierte:
Karl Leisner war in seiner Eigenschaft als Diözesanjungscharführer bei Herrn Bischof von Galen. In dem Gespräch mit ihm beschwerte er sich über die konservativen Pastöre, was die Jugendarbeit betrifft. Bischof von Galen antwortete ihm: „Ich kann sie ja nicht alle versetzen.“
Am Sonntag, dem 7. Oktober 1934, war Karl Leisner zum ersten Mal in Altenberg. Zeugnisse dazu finden sich nur in Willi Leisners Tagebuch.
Willi Leisner:
Um 6.00 Uhr fuhren wir über Kalkar, Rheinberg, Düsseldorf, Burscheid nach Altenberg. Hier hatten wir eine feine Gemeinschaftsmesse. Dann zogen wir kurz durch das Bergische Land und erfreuten uns an der feinen Jugend. Wir besuchten die „Reifüschu [Reichsführerschule des Katholischen Jungmännerverbandes]“, die stilecht und jungenhaft eingerichtet ist. Abends fuhren wir auf demselben Wege heimwärts.
In einem eingeklebten Zeitungsbericht mit dem Titel „300 Jungmänner aus dem Klever Bezirk wallfahren zu Unserer Lieben Frau von Altenberg“, in der Katholischen Jungwelt Nr. 19 vom Oktober 1934, heißt es unter anderem:
Am Rosenkranzfeste [7.10.] morgens in aller Frühe standen überall im Bezirk Kraftwagen bereit, um katholische Jungmänner zum hohen Bergischen Dom Unserer Lieben Frau zu bringen.
Ein weiterer eingeklebter Zeitungsbericht mit der Überschrift „Jungmänner aus dem Bezirk Kleve zur Madonna von Altenberg“, vermutlich aus dem Volksfreund vom 9. Oktober 1934, lautet:
Anschließend sprach der Diözesanjungscharführer über die Arbeit unserer Jungschar. Er, der mehrere Wochen [im September 1934] im Saarland weilte, berichtete von der katholischen Jugendarbeit der Saarbevölkerung, die nicht ruht und nicht rastet, bis sie wieder mit dem Mutterland verbunden ist. Devise: Christus der Herr, Christus der Meister, Christus der Sieger.[1]
[1] Willi Leisner: Tagebuch Nr. 5: 65
In der Privataudienz bei Papst Pius XI. hatte Karl Leisner im Rahmen seiner Romfahrt mit Josef Köckemann und Max Terhorst die Möglichkeit, dem Papst persönlich über seine Erfahrungen als Diözesanjungscharführer zu berichten.
Max Terhorst:
Samstag, 30. Mai 1936
Nach der Frage, aus welcher Diözese wir kämen, waren wir überrascht, wie genau der Papst über die Diözese Münster Bescheid wußte. Voller Hochachtung und Bewunderung sprach er von Clemens August Graf von Galen, der seit 1933 unser Bischof war. Hier hörte ich zum ersten Male aus dem Munde des Papstes jenen Ehrentitel „Der Löwe von Münster“[1], der so oft in späteren Jahren unserm hochverehrten Bischof beigelegt wurde. Voller Hochachtung sprach der Papst aber auch von den Diözesanen. Längst war man sich auch in Rom der gezielten Irreführung seitens der Nazis durch das 1933 abgeschlossene Konkordat bewußt geworden und hatte erst im Vorjahr auf dem großen Sturmschartreffen 1935 in Rom die Standfestigkeit der katholischen Jugendverbände erfahren. Dann kamen gezielte Fragen zur Lage der katholischen Jugend in der Diözese und allgemein in Deutschland. Hier war nun Karl in seinem Element. Als jahrelanger Diözesanjungscharführer wußte er viele Einzelheiten zu berichten. Jupp und ich konnten nur froh sein, einen solchen Reporter unter uns zu haben.
[1] Siehe Ergänzungen zur Lebens-Chronik zu Karl Leisner XXV.
Wilhelm Wissing[1] übernahm im Oktober 1936 von Karl Leisner das Amt des Diözesanjungscharführers.
[1] Dr. theol. h. c. Wilhelm (Welm) Wissing (* 31.1.1916 in Köckelwick/Vreden, † 12.11.1996 in Coesfeld) – Jungscharführer des Gaues Münsterland-West 1936 u. im selben Jahr Nachfolger von Karl Leisner als Diözesanjungscharführer des Bistums Münster – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster 1.5.1936 – Außensemester 1938/1939 in Freiburg/ Br. mit Unterkunft bei Familie Joseph Ruby – Priesterweihe 21.12.1946 in Münster – Kaplan in Coesfeld St. Lamberti 1947–1949 – Leiter des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung (Missio) in Aachen 1970–1985 – Er schickte Pakete für Karl Leisner ins KZ Dachau. Im Seligsprechungsprozeß 1981 und Martyrerprozeß 1990 für Karl Leisner hat er als Zeuge ausgesagt.
Karl Leisner am 19. Oktober 1936 an Diözesanpräses Heinrich Roth in Münster, Ägidiistraße 48:
Nähere Einzelheiten möchte ich Wilhelm Wissing, der zugleich auch der neue Diözesanführer der Jungschar sein soll […] berichten.
Da ich im WS [Wintersemester 1936/37] wieder gerne nach Freiburg möchte und anschließend wohl der RAD [Reichsarbeitsdienst] für ein halbes Jahr „steigt“, hätte es wirklich keinen Sinn mehr, die Jungschararbeit in der Diözese weiter zu tun. Und Wilhelm Wissing denke ich und sein „Führerstab“ wird es sicherlich gut und noch besser machen.
Wilhelm Wissing:
Als Diözesanjungscharführer bekam ich auch [wie Karl Leisner] von der Leitung des Borromäums zusätzliche Sondervergünstigungen zugestanden, vor allen Dingen an den Samstagen und Sonntagen, um mich mit Jungscharführern des Bistums zu treffen.[1]
[1] Gott tut nichts als fügen, Erinnerungen an ein Leben in bewegter Zeit. Karl R. Höller (Hrsg.) Mainz 2001: 48