Wadersloh: Karl-Leisner-Heim im Ortsteil Diestedde

Wadersloh Karl-Leisner-Heim 1Nach dem Umbau des Pfarrheims der Kirchengemeinde St. Nikolaus[1] an der Lange Straße 2 in Diestedde[2] und dem Anbau eines eingeschossigen Pfarrsaals an der westlichen Giebelseite des Gebäudes wurde das Haus nach Karl Leisner benannt. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat hatten sich auf den Namen „Karl-Leisner-Heim“ geeinigt. Die Grundsteinlegung war am 21. November 1982 u. a. durch Diakon Wilhelm M. Schneider, die Einweihung am 11. Dezember 1983 durch den Pfarrverwalter Pater Markus Schulz OFM.

[1] 1136 erstmalige urkundliche Erwähnung der Pfarrei Diestedde – 1217 bestätigt Bischof Otto I. von Münster, dass in der Kirche der heilige Nikolaus verehrt wird. 1318 wird bekundet, dass alljährlich eine Nikolauswallfahrt und eine Nikolausprozession stattfinden. 1813 Errichtung der zweiten romanischen Kirche – 1885 Einweihung der dritten Kirche – 1958 Einweihung der heutigen Kirche – Besonders wertvoll ist das romanische Triumphkreuz. Am 27.11.2011 Fusion mit vier weiteren Gemeinden unter dem Namen St. Margareta Wadersloh.
[2] Der Name Diestedde geht vermutlich auf eine Thing-Stätte zurück. An der 900jährigen Femeeiche in der Nähe des Schlosses Crassenstein fand im Mittelalter eine Freigerichtsbarkeit statt. Seit dem 1.1.1975 gehört Diestedde anlässlich der kommunalen Neuordnung zur Gemeinde Wadersloh.

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Mit dem Umbau wurde auch der Eingang des alten Pfarrhauses, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus von 1742, an die Südseite verlegt. Durch die tatkräftige und finanzielle Unterstützung zahlreicher Gemeindemitglieder konnte das Projekt umgesetzt werden.

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1994 wurde der Vorplatz mit einer zur Kirche führenden Lindenallee neu angelegt.

 

 

 

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Am 23. August 1996 machte der damalige Bischof von Münster, Dr. Reinhard Lettmann, während einer Fußwallfahrt durch das Münsterland Station in Diestedde und weihte die links vom Eingang des Karl-Leisner-Heims angebrachte Karl-Leisner-Büste ein. Geschaffen wurde die Bronze-Plastik von dem Bildhauer Werner Klenk aus Oelde-Sünninghausen.

 

 

Das Karl-Leisner-Heim wird heute von den verschiedenen Gruppen der Pfarrgemeinde wie Kirchen- und Jugendchor, der Kfd und Kolpingsfamilie, aber auch dem Heimatverein genutzt. Im Keller sind Gruppenräume für Jugendliche. Darüber hinaus ist in dem Altbau das Gemeindebüro von St. Nikolaus untergebracht. Die Hausmeisterwohnung im ersten Stock wird inzwischen anderweitig vermietet.

1971 kaufte die Kirchengemeinde St. Nikolaus an der Lange Straße 19 in Diestedde ein ehemaliges Geschäftsgebäude und richtete dort ein Jugendheim ein. Es wurde auf Vorschlag des damaligen Pfarrers Wilhelm Hagedorn[1], der Karl Leisner während seines Theologiestudiums kennengelernt hatte, bis zur Einweihung des umgebauten Pfarrheims Karl-Leisner-Heim genannt.

[1] Wilhelm Hagedorn (* 20.4.1913 in Warendorf, † 13.5.1992, beigesetzt in Diestedde) – Priesterweihe am 18.12.1937 durch Bischof Clemens August Graf von Galen – Pfarrer in Diestedde 1961-1980

Den Aufzeichnungen Karl Leisners ist nicht zu entnehmen, dass er die Gemeinde Diestedde kennengelernt hat. Sein Kurskollege Alfons Eversloh[1], der mit ihm am 1. Mai 1934 in das Collegium Borromaeum in Münster eintrat um Priester zu werden, kam gebürtig aus Diestedde.

[1] Alfons Eversloh (* 22.3.1913 in Diestedde, 7.2.1890, † 11.9.1988) – Priesterweihe am 6.8.1939 in Münster

Am 29. Oktober 1995 hielt Karl Leisners Schwester Maria im Karl-Leisner-Heim in Diestedde einen Vortrag über das Leben ihres Bruders, der die Zuhörer nachhaltig beeindruckte.

Impressionen zum Karl-Leisner-Heim und zur Umgebung

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Text und Fotos Christa Bockholt