Walter Vinnenberg am Grab von Karl Leisner in Kleve
In Vorbereitung auf den Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner bat Heinrich Kleinen, Erster Vorsitzender des 1975 gegründeten IKLK, Dr. Walter Vinnenberg um eine Charakterisierung dessen ehemaligen Schülers.
Link zur handschriftlichen Aussage
Prälat Dr. phil. Walter Vinnenberg (* 8.6.1901 in Lippstadt, † 1.12.1984 in Bocholt) – Abitur am Gymnasium Paulinum in Münster – Theologiestudium in Münster, Innsbruck/A u. Paris – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster Ostern 1919 – Priesterweihe 27.2.1926 in Münster – Aushilfe in Emsdetten 1926 – Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt u. Religionslehrer am Gymnasium in Kleve in allen Klassen 1.4.1926 bis Pfingsten 1929 – Außerdem unterrichtete er Hebräisch und Sport und leitete eine religionsphilosophische Arbeitsgemeinschaft. Später unterrichtete er auch Französisch. Er gewann Karl Leisner für die Jugendarbeit und gab den Anstoß zur Gruppenbildung. Mit den Jungen unternahm er zahlreiche Fahrten auch noch nach seiner Tätigkeit in Kleve. Stationen seines weiteren Werdeganges: Religionslehrer an der Heimschule am Laacher See 1929–1931 – Studium in Münster, Aushilfe in Heilig Kreuz u. Referendar am Gymnasium Paulinum in Münster 1931–1934 – Studienassessor am Marienoberlyzeum in Münster 1934–1937 – Studienassessor am Gymnasium in Coesfeld 1937 – Rektor der Ignatiuskirche ebd. 26.1.1938 – Studienassessor an den Oberschulen in Rheine 1.4.1938 bis 1939 – Studienassessor an den Oberschulen in Emmerich am Rhein (Tempelstr. 12) 1.5.1939 bis 1941 – Rektor der Konviktskirche St. Suitbert ebd. 3.2.1941 – Studienassessor an den Oberschulen in Moers (Haagstr. 30) 1942 – Militärdienst u. Gefangenschaft 1943–1945 – Studienrat in Moers 1946–1947 – Studienrat am Ratsgymnasium in Münster 1947–1949 – „Studiendirektor“ am Collegium Augustinianum (Gaesdonck) 8.3.1949 bis 1954 – Studienrat am St. Georgsgymnasium in Bocholt 1.6.1954 – Oberstudienrat ebd. 1964 – desgleichen a. D. u. Rektor der Klosterkirche St. Klara in Bocholt 1967 – Päpstlicher Hausprälat 1979 – Bundesverdienstkreuz wegen seiner Verdienste um die deutsch-französische Verständigung 1981 – Er gehörte dem Quickborn an, war aber offen für alle anderen Bünde der Jugendbewegung und unterstützte deren anspruchsvolles Programm: „Neue Lebensgestaltung in Christus!“ In Verbindung mit seiner Tätigkeit in Maria Laach war die Möglichkeit zu ergänzenden Studien an der Benediktinerakademie gegeben. Die Abtei war Mittelpunkt der Liturgischen Bewegung in Deutschland unter Abt Ildefons Herwegen. Erneuerung, Aufbruch, Dynamik in der Kirche waren Ereignisse und Ziele, die Walter Vinnenberg begeisterten.
Über den Kontakt nach Frankreich hinaus hatte er eine Vorliebe für fremde Länder und vermittelte diese auch seinen Schülern. In der NS-Zeit wurde er wegen seiner politischen Einstellung oft versetzt; dadurch wollte man enge Kontakte zu den Schülern und Einflußnahme auf deren Gesinnung verhindern. Dennoch prägte er entscheidend Generationen von Jugendlichen. Seine große Liebe blieb Kleve mit Karl Leisner und dessen Jugendgruppen. Briefe von Karl Leisner bewahrte er auf. Sie sind eine wertvolle Ergänzung zu dessen Tagebüchern.
Walter Vinnenberg feierte am 8.4. Namenstag, dem Gedenktag des heiligen Walter von Pontoise.
Im Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner hat er 1981 als Zeuge ausgesagt.
Heinrich Kleinen (* 27.8.1914 in Duisburg-Hamborn, † 10.2.2004 in Goch) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster 1.5.1934 – Priesterweihe 23.9.1939 in Münster – Kaplan in Kleve Christus König 1948–1954 – Pfarrer in Uedem 1961–1986 – Erster Vorsitzender des IKLK 1975–1987 – Im Martyrerprozeß für Karl Leisner hat er 1990 als Zeuge ausgesagt.
Siehe auch Aktuelles vom 2. Januar 2015.
Fotos IKLK Archiv