Foto Wikimedia Commons
Kolosseum in Rom
Unter der Überschrift „Der Triumph der Märtyrer – Das römische Amphitheater gilt als Gedenkstätte für das Blutzeugnis der ersten Christen – Im 18. Jahrhundert war sein Umbau in ein Gotteshaus geplant“ brachte die Tagespost am 17. April 2014 einen Artikel von Ulrich Nersinger.
Dort heißt es u. a.:
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war der Gedanke aufgetaucht, Carlo Fontana (1638-1714), der 1697 das Amt eines Chefarchitekten von Sankt Peter übernommen hatte, zu bitten, das Kolosseum in ein riesiges Gotteshaus umzuwandeln. Die den Märtyrern geweihte Kirche sollte im Südosten innerhalb des Kolosseums entstehen und dessen Mauern weithin sichtbar überragen. Der vom Kirchengebäude nicht in Anspruch genommene Innenraum des Amphitheaters war als ein von Hallen umgebener Vorhof geplant. Die Kirche selbst hatte Fontana als einen Zentralbau mit Kuppel und zwei seitlichen Glockentürmen konzipiert. Die Kuppel sollte entgegen der üblichen Bauweise keine Laterna aufweisen, sondern eine Figurengruppe. Zuoberst befand sich eine mit der Tiara gekrönte Gestalt, den Kelch in der Hand, von Fontana in seinem Plan als „Santa Fede cattolica trionfante“ bezeichnet. Sie stand auf einem Postament, das von den vier Evangelisten umgeben war. In dem Postament waren Lichtöffnungen vorgesehen, die für die Helligkeit im oberen Kuppelraum sorgen sollten.
[…]
Doch schließlich wurde das Projekt fallengelassen. Eine Vielzahl von Gründen hatte dagegen gesprochen.
Link zur Tagespost
Über die Romreise mit seinen Studienkollegen Karl Leisner und Josef Köckemann schrieb Max Terhorst in einem späteren Bericht:
Mittwoch, 27. Mai 1936
Wir standen gerade zum ersten Mal vor dem großen Konstantinsbogen. Rechts im Hintergrund die mächtige Fassade des Kolosseums. Wir waren einfach fasziniert von dem Herrlichen, was wir da sahen und bemerkten darüber kaum, daß ein Wagen gleich neben uns am Bordstein gehalten hatte. Die Türe des Autos öffnete sich – und erst als uns eine kräftige Männerstimme ansprach: „Sind Sie vielleicht Leisner, Köckemann und Terhorst?“ – schreckten wir auf und schauten uns um, sahen dann einen Koloß von Mensch, breit und wuchtig, dazu in Kardinalsrot – der aus dem Wagen herausschaute, halb herausgebeugt, und eben uns in fast perfektem Deutsch ansprach. Natürlich bejahten wir, stellten uns vor. Der Kardinal stellte sich dann auch vor: „Kardinal Caccia“. Dann sagte er: „Ich habe Ihren Brief von Pater Constantin Noppel [SJ] erhalten und darf Sie morgen zum Mittagessen gegen 12.00 Uhr in meinem Hause erwarten.“ Wir waren so überrascht, daß wir gar nichts anderes sagen konnten als: „Gerne, selbstverständlich!“ Daraufhin sagte der Kardinal: „Entschuldigen Sie, ich habe noch zu tun. Wir sehen uns morgen – auf Wiedersehen!“ Das Auto wurde geschlossen und eine prachtvolle Limousine sahen wir im Verkehr des Rondells um den Konstantinsbogen verschwinden. Wir waren völlig perplex. Dann gingen wir bald zum Kolosseum herüber, aber dieser gewaltige Bau konnte uns im Moment nicht einfangen. Zu sehr waren wir mit dem beschäftigt, was uns gerade auf der Straße überrascht hatte. Nun würde wohl der ganze Romaufenthalt für uns eine neue Dimension bekommen.
siehe Aktuelles vom 20. April 2014
und Aktuelles vom 5. März 2014
Der belgische Zeichner Didgé hat im Comic „Victor in Vinculis – Sieger in Fesseln“ den Aufenthalt in Rom in folgenden Szenen dargestellt:
Seite 33
Seite 34
Seite 35