Weihbischof Dr. Michał (Michael) Kozal von Leslau/Włocławek/PL (* 25.9.1893 in Nowy Folwark/PL, † 26.1.1943 an Typhus im Revier des KZ Dachau) – im Ersten Weltkrieg Offizier auf deutscher Seite – Priesterweihe 23.2.1918 in Gnesen/Gniezno/PL – Bischofsweihe zum Weihbischof für das Bistum Włocławek 13.8.1939 – Er feierte am 15.8.1939 sein erstes und letztes Pontifikalamt. Zu Beginn des Polenfeldzuges wurde er am 6.9.1939 verhaftet und kam am 25.4.1941 über das KZ Sachsenhausen ins KZ Dachau. Man bot ihm an, in den „Ehrenbunker“ zu kommen, er aber wollte bei seinen Priestern bleiben. – Seligsprechung in Warschau 14.6.1987 – Gedenktag 14.6.
Foto Freundeskreis Selige aus dem KZ Dachau
1942 war die Situation im KZ Dachau noch nicht so, daß Karl Leisner hätte geweiht werden können. Zudem hatte Weihbischof Michał Kozal den Grundsatz, ein Unfreier kann keinen Unfreien zum Priester weihen.
Bischof Kazimierz Majdański im Seligsprechungsprozeß über Bischof Michał Kozal:
Und wer frägt nicht, der das Leben von Bischof Michał Kozal, des Dieners Gottes und Bischofs großen Formates, betrachtet: wie geschah es, daß nicht ihm einmal die Gnade, Weihen zu erteilen, zuteil wurde?
Er wußte, daß er nicht aus dem Lager zurückkehre. Hat sich seine Entscheidung, uns die Weihe nicht zu erteilen, verbunden mit einem großmütigen Verzicht? Ist es nicht ein Beweis einer solchen dienenden Einstellung, die eine völlige Selbstvergessenheit ermöglichte?
Gewöhnlich denken wir an die Verpflichtung, die die Geweihten auf sich nehmen. Wie ist denn die Verpflichtung des Weihespenders? – In diesem Fall war es, wenn auch ein „rebours“ [gegen jeglichen gesunden Menschenverstand], doch etwas ausnehmend Großes, ein Verzicht – wer weiß, ob es nicht ein heroischer war. Aber daran denke ich heute, nach dreißig, Jahren. Erst heute.[1]
[1] Seligsprechungsprozeß: 1555
Siehe Aktuelles vom 17. Dezember 2014.
Link zur Biographie
Link zu den Bemühungen des „Freundeskreises Selige aus dem KZ Dachau“
Link zum „Freundeskreis Selige aus dem KZ Dachau“