
Gottesdienst auf Block 26 zu Ostern am 1. April 1945
Im Januar 1941 änderte sich die Situation der Priesterhäftlinge durch die Einrichtung einer Lagerkapelle auf Block 26. Vermutlich sollte sie wie im KZ Sachsenhausen bereits im August 1940 geschaffen werden, wurde aber erst auf Grund des angekündigten Besuches von Heinrich Himmler realisiert. Sie wurde zum Schaustück der Lagerleitung für Besucher des KZ.[1]
[1] s. Rundbrief des IKLK Nr. 50 – Februar 2005: Dachau-Altar
Der ersten Eucharistiefeier in der Lagerkapelle des KZ Dachau stand der polnische Lagerkaplan Paul Prabutzki vor.[1] Von diesem Zeitpunkt an konnte jeden Tag die heilige Messe gefeiert werden. Anfangs durfte nur der polnische Lagerkaplan zelebrieren. Um Zeit zu sparen, nahm jeder Priester wie schon im KZ Sachsenhausen beim Eintritt in die Kapelle eine Hostie in seine Handfläche, und der Zelebrant verwandelte zugleich mit seiner Hostie am Altar alle anderen, und bei der Kommunion reichte sich jeder selbst den Leib des Herrn.
[1] Der Ortspfarrer von St. Jakob in Dachau Friedrich Pfanzelt hatte bereits ab Ostersonntag 1933 sonntags vor einer Lagerbaracke mit Häftlingen die heilige Messe gefeiert. Aber bald zogen die maßgeblichen Männer die Sache so ins Lächerliche, daß es unmöglich wurde, den Gottesdienst weiter zu feiern.
s. Rundbrief des IKLK 2005 – Nr. 50: 12ff. „Priester und Seelsorge im Konzentrationslager“
Siehe Aktuelles vom 21. Januar 2016 – „Erste hl. Messe im KL Dachau“.