Zum Tod von Dr. Robert Plötz

Dr. phil. Robert Georg Plötz (* 18.7.1942 in Nürnberg, † 26.8.2017 in Würzburg, beigesetzt auf dem Hauptfriedhof in Würzburg 13.09.2017) – Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie, Volkskunde u. Sport an der Universität Würzburg – Promotion zum Thema „Ad limina beati Jacobi“ – Lektor an der Universität Oviedo/Asturien/E 1971-1977 – Direktor des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1979-2007 – Gründungspräsident der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft 1987-2012 – Mitglied im Comité Internacional de Expertos del Camino de Santiago 1992 – Lehraufträge an der Universität Würzburg 2008-2013
Ehrungen: Medalla de Ouro da cidade de Santiago de Compostela 1999 – Medalla de Galicia der Xunta de Galicia 2001 – Bundesverdienstkreuz 2004

Gabriele Latzel
Robert Plötz lernte ich im September 1987 auf der ersten Tagung der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft (DSJG) in Aachen kennen. Seitdem hat er meine Aktivitäten auf den Wegen der Jakobspilger, vor allem meine Unternehmungen mit Schülern, unterstützend und hilfreich begleitet. Er stand stets mit Rat und Tat zur Seite und öffnete unter anderem durch seine guten Beziehungen zu zahlreichen Institutionen nicht nur in Santiago so manche Tür. So auch für den IKLK. Am 10. Mai 1994 wurde er persönliches Mitglied im IKLK und initiierte die gegenseitige korporative Mitgliedschaft der DSJG und des IKLK (s. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 30: 3 u. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 31: 3).

Die Realisierung der Deutsch-Französisch-Spanischen Jugendbegegnung im Juni 1994 im „Centre de culture européenne Saint Jacques de Compostelle“ in St.-Jean-d’ Angély/Charente-Maritime/F und der Studienfahrt von angehenden Abiturienten des Gymnasiums St. Michael in Ahlen im September 1996, während derer die Jugendlichen Karl Leisner in Spanien bekannt machten (s. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 34: 25-32) ), sind unter anderem nicht zuletzt auch dem Engagement von Robert Plötz zu verdanken.

Dankbar erinnere ich mich an Begegnungen und Gespräche mit ihm, sei es auf dem Pilgerweg, bei Tagungen, Kongressen und sonstigen Veranstaltungen oder auch bei ihm zuhause oder im Museum in Kevelaer; dort nicht selten mit Vertretern des IKLK. Er verabschiedete uns stets mit den Worten: „Und wenn ich irgendwie helfen kann, tue ich das gerne! Lassen Sie es mich nur wissen.“ Robert Plötz wirkte immer zurückhaltend und bescheiden im Hintergrund, ohne in irgendeiner Weise Aufhebens um seine Person zu machen, und er legte keinerlei Wert darauf, durch Namensnennung hervorgehoben zu werden. So war er zum Beispiel Pate eines der vier IKLK-Mitglieder, die am 25. Juli 1997 in die Archicofradia del Glorioso Apostol Santiago, die Erzbruderschaft des ruhmreichen Apostels Santiago, aufgenomen wurden, während er selbst zum „hermano mayor“ ernannt wurde und sich in diesem Rahmen um die gegenseitige korporative Mitgliedschaft des IKLK und der Archicofradia bemühte (s. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 36: 55 u. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 37: 76f).

Ohne Robert Plötz und unser spanisches Mitglied Pater Angel F. de Aránguiz SAC († 13.6.2009) gäbe es kein „Oratorium Carlos Leisner“ in der Pilgerherberge von Hospital de Órbigo/León/E, die seit 2007 offiziell den Namen „Refugio Karl Leisner“ trägt (s. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 45: 86-92 u. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 53: 40).

Beim „Internationalen Kolloquium in Paris – Jakobswege, Mythos oder Wirklichkeit?“ vom 7. und 8. Dezember 2006 gab es Gespräche unter Vertretern des IKLK und Vertretern verschiedener europäischer Jakobusvereinigungen über Möglichkeiten, Karl Leisners Präsenz auf den Wegen der Jakobspilger in Europa weiter zu fördern. Auch dort hatte Robert Plötz ein offenes Ohr (s. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 53: 56).

Am 19. März 2009 wurde in Kalkar ein weiterer Weg der Jakobspilger im Rheinland eröffnet. Er führt von Nijmegen über Kleve und Xanten mit Anschlüssen von Emmerich und Wesel nach Köln. Die Strecke führt im ersten Drittel durch Karl Leisners Heimat beziehungsweise das Umfeld seiner Ausflüge und Fahrten von Kleve aus. Zur Eröffnungsfeier reiste Robert Plötz als Präsident der DSJG aus Franken an den Niederrhein, wo er bis 2007 beruflich tätig war (s. Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 55: 35-38).

Auch für die Ehrenmitgliedschaft des IKLK in der Archicofradia Universal del Apostol Santiago (s. Aktuelles vom 27. März 2012Ehrenmitgliedschaft des IKLK in der Archicofradia Universal del Apostol Santiago) hat Robert Plötz sich eingesetzt.

 

Der IKLK erinnert sich in großer Dankbarkeit an Robert Plötz und bewahrt ihm ein ehrendes Gedenken.