Zum Tod von Elisabeth Haas, geborene Leisner

2013_09_24_Haas

Am 9. September 2014 starb in Kleve Karl Leisners jüngste Schwester Elisabeth Juliane Maria Haas (* 14.8.1923 in Kleve). Zunächst gemeinsam mit ihrem Mann Wilhelm Haas und vor allem nach dessen Tod 1993 war sie eine wichtige Stütze im IKLK.

Hans-Karl Seeger zum Tod von Elisabeth Haas

Als ich 1993 nach dem Tod von Pfarrer Wilhelm Walterfang, dem damaligen Vorsitzenden des IKLK e.V., dessen Nachfolge übernommen hatte, besuchte ich den schwer erkrankten Sekretär und Geschäftsführer des IKLK Wilhelm Haas in seinem Haus am Leitgraben 26, in Kleve-Kellen, um zu erfahren, wie der IKLK weiterhin geführt werden solle; denn Herr Haas war die treibende Kraft im gemeinnützigen Verein. Ich wollte von seinem Wissen profitieren, das er sich im Laufe der Jahre angeeignet hatte. Bei dieser Gelegenheit lernte ich natürlich auch seine Frau Elisabeth kennen, die ihm auch bezüglich des IKLK immer zur Seite stand. Ich merkte, daß der Verein mit Sitz der Geschäftsstelle in diesem Haus wie ein Familienbetrieb geführt wurde. Vor allem gab es eine sehr persönliche Beziehung zu den Mitgliedern. Nach dem Tod ihres Mannes, am 27. Dezember 1993, übernahm Elisabeth Haas die Geschäftsführung des IKLK, holte sich Helferinnen und Helfer, damit alles geregelt werden konnte, was zu tun war. Das persönliche Verhältnis zu den Vereinsmitgliedern war weiterhin zu spüren; denn unter jeder Post stand noch ein persönliches Wort, ein guter Wunsch oder das Versprechen für ein Gebet in bezug auf von Mitgliedern vorgetragene Anliegen. Bis ins hohe Alter widmete sie sich als Beisitzerin im erweiterten Präsidium des IKLK ganz den ihr gestellten Aufgaben und holte sich Hilfe, wenn sie alleine nicht weiterkam. Nach Anschaffung eines Computers für den Verein mußten zum Beispiel die Adressen in ein bestimmtes Programm der Sparkasse eingegeben werden, um den Einzug der Beiträge kostengünstig zu tätigen. Gepflegt wurden diese Daten durch eine Studentin aus der Nachbarschaft.
Bei den Präsidiumssitzungen war Elisabeth Haas mit ihrem Wissen eine große Hilfe in bezug auf die Beantwortung vieler Fragen. Im März 2014 hat sie zu einem Abschiedskaffee am Leitgraben eingeladen, da sie in der Wasserstraße 1 in Kleve, wo sich seit dem 16. November 2004 die IKLK-Geschäftsstelle befindet, wegen der zahlreichen Treppen nicht mehr an den Sitzungen teilnehmen kann.
Für mich persönlich war sie vor allem auch nach dem Tod ihrer Geschwister Maria und Willi eine wichtige Quelle, um noch einiges für die Kommentierung der Tagebücher Karl Leisners zu erfahren. Bis zuletzt hat sie immer wieder sehr bereitwillig Vorträge übernommen und in ihrem Haus Gäste empfangen, die etwas über ihren Bruder Karl wissen wollten.
Ihr Wunsch war es, ins Krankenhaus in Xanten gebracht zu werden. Sie wollte in die Nähe ihres Bruders, der sicherlich ein guter Fürsprecher war. Mich rührte das an, weil die „Muna“, wie zu meiner Zeit als Kaplan in Xanten das Krankenhaus genannt wurde, das Ziel meiner ersten Krankenbesuche als Priester war. Ich bin dankbar, daß ich auch Elisabeth Haas dort noch besuchen durfte. Im ersten Augenblick erkannte sie mich zwar nicht, aber als ich ihr erzählte, daß die Tagebücher ihres Bruders nun im IKLK-Archiv im StiftsArchiv Xanten ihren endgültigen Platz gefunden haben, ging ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht.

siehe  Link zum  „Freun­des­kreis Selige aus dem KZ Dachau“

Ergänzung
Der am 25. April 2007 in Münster eingeleitete Heiligsprechungsprozeß konnte nicht zu Ende geführt werden, weil bei der auf die Fürsprache Karl Leisners als geheilt erklärten Person der Krebs erneut aktiv wurde.