Lebens-Chronik in 5 Bänden

Der 70. Jahrestag der Priesterweihe Karl Leisners am 17. Dezember 1944, dem Sonntag Gaudete, sowie die Vollendung von 100 Lebensjahren waren der Anlaß, die Lebens-Chronik zu Karl Leisner fertigzustellen.

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© Foto: Joachim Albrecht / medienflotte.de

 

 

Auf 4.400 Seiten in fünf Bänden sind der gesamte Nachlass dieses seligen Martyrers, vor allem seine Tagebücher und Briefe, eingefügt und viele Unterlagen und Dokumente ausgewertet worden.
Eine umfangreiche Darstellung der politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit runden das Ganze ab. Ein Glossar enthält ausführliche Hintergrundinformationen zu Personen, Liedern und Gedichten sowie Orten und politischen Ereignissen, die in Karl Leisners Leben eine besondere Rolle spielten.

Die Lebens-Chronik ist im Verlag Butzon & Bercker erschienen:

Karl Leisner – Tagebücher und Briefe – Eine Lebens-Chronik
5 Bände – Herausgegeben von Hans-Karl Seeger und Gabriele Latzel im Auftrag des Internationalen Karl-Leisner-Kreises (IKLK) unter besonderer Mitarbeit von Christa Bockholt, Hans Harro Bühler und Hermann Gebert – ISBN 978-3-7666-1881-8

Zu bestellen über die örtlichen Buchhandlungen oder Online.

Korrekturen und Ergänzungen zur Lebens-Chronik

Band I

Fehlende Aspekte in der Lebens-Chronik

Tagebucheintrag vom 22. Mai 1933

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Kleve, Montag, 22. Mai 1933
Morgens um 9.00 Uhr Zug der Nazis an der Schule vorbei. Der Oberbonze [Alwin] Görlich wird als Bürgermeister eingesetzt. Zur selben Zeit lasen wir Plato: Apologie [des Sokrates]; Kapitel XIX, folgende Sätze, die recht „aktu­ell“ wa­ren: siehe Kapitel XIX, S. 25. Zeile 11 – Schluß.[1]

[1] Platon:
Mir aber ist dies von meiner Kindheit an gesche­hen: eine Stimme nämlich, welche jedes­mal, wenn sie sich hören läßt, mir von etwas abredet, was ich tun will, – zugeredet aber hat sie mir nie. Das ist es, was sich mir widersetzt, daß ich nicht soll Staatsgeschäfte betreiben. Und sehr mit Recht scheint es mir sich dem zu widersetzen: Denn wißt nur, ihr Athener, wenn ich schon vor lan­ger Zeit unternommen hätte, Staatsgeschäfte zu betreiben, so wäre ich auch schon längst umge­kommen und hätte weder euch etwas ge­nutzt noch auch mir selbst. Werdet mir nur nicht böse, wenn ich die Wahrheit rede! Denn kein Mensch kann sich erhalten, der sich – sei es nun euch oder einer andern Volksmenge – tapfer widersetzt und viel Ungerechtes und Gesetz­wid­riges im Staate zu verhindern sucht: sondern not­wendig muß, wer in der Tat für die Gerech­tigkeit streiten will, auch wenn er sich nur kurze Zeit er­halten soll, ein zurückgezogenes Leben führen, nicht ein öffentliches (Platon: Des Sokrates Verteidigung Bd. I: 24).

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NS-Aufmarsch vor dem Gymnasium in Kleve

 

 

 

 

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Rückmeldung zu Band I, S. 839f.:

Statt der dort angegebenen Version über die Begegnung von Karl Leisner mit Bischof Clemens August Graf von Galen gibt es eine abweichende Beschreibung von Prälat Wilhelm Wissing in der Zeitschrift „basis 1/2’96“ S. 8:

Wissing

Band II

Ergänzungen zu Band II, S. 1111 u. 1117:

IKLK-Mitglied Hans Rütten aus Straelen hat Fotos zu Einträgen in der Lebens-Chronik herausgesucht.
Es geht zum einen um Karl Leisners „Krippen-Geschmack“. In Straelen kommt die Krippe sehr schlecht weg, in Wesel um so besser. Zum anderen gibt es ein Bild mit Bezirksjungscharführer Eugen Keuck und Kaplan Paul Wißkirchen inmitten von Jung- und Sturmschärlern sowie Pfadfindern in Straelen.

Karl Leisner in seinem Tagebuch:
29. Dezember 1935, Weihnachtssonntag

Dann geht’s auf Wal­beck zu. Tolle und kühne Gedanken kreisen in mir auf der stürmischen fei­nen Fahrt durch [die] niederrheinische Ebene. In Straelen, am heimattümli­chen Kriegerehrenmal[1], ein wenig in Gebet und Betrach­tung verweilt. Lange­mark steigt auf. Ihr Toten seid Saaten zu neuem Leben.[2] – Wir danken euch. In Straelen – wie in Walbeck [St. Nikolaus] – in der Kirche. Sie ist neu gestrichen – et jeht so [es geht so].[3] – Die Krippe ist reiner Kitsch. (Grotte und Gipsfiguren). – Dann nach Paesmühle, wo ich – als Landstreicher „unseres Herrgotts“ angefahren – ein Essen umsonst er­halte.
[…]

[1] Das Kriegerehrenmal in Straelen hat eine wechselvolle Geschichte. Am 8.7.1928 wurde ein Kriegergedächtniskreuzweg eingeweiht, der aber im fol­genden Winter erhebliche Frostschäden erlitt. Außerdem befindet sich seit August 1871 auf dem Markt ein Ehrenkreuz auf einem Sockel. Dieses wurde 1932 verschö­nert und am Buß- und Bettag 1932 seiner Bestimmung übergeben, 1945 aber abgerissen. Vermutlich hat Karl Leisner dieses Ehrenmal besucht.
[2] Karl Leisner dachte an das Zitat von Cyriel Verschaeve:
Hier liggen hun lijken als zaden in ’zand, hoop op de oogst o Vlaanderland [Hier liegen ihre Lei­chen wie Saat im Sand, hoffend auf eine Ernte, o Flan­dernland] (s. Tagebucheintrag 14.8.1935).
[3] 1934 hatte der Kunst- und Kirchenmaler Heinrich Brey die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Straelen ausgemalt.

Paesmühle, Montag, 30. Dezember 1935
Ein echter Jungentag.
[…]
Der Heimabend miß­glückt. Als nachher auch noch Direktor [Max] Hild mit der „erschüttern­den“ Botschaft der abgedrehten Krippenköpfe kommt (die Jun­gens haben vor lauter Mutwillen an eher nix Böses dabei gedacht). … Der lustige Abend bringt so etwas die Stimmung wieder. Die Stunde zur Mitter­nacht draußen wird ganz fein. Nur noch mehr Zucht. Ein Knallen und Toben zur Mitternacht. (Der Krach muß bei den Jungen immer toll und fest „orga­ni­­siert“ sein!)

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Kirche St. Peter und Paul in Straelen zur Zeit Karl Leisners

 

 

 

 

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Krippe in St. Peter und Paul

 

 

 

 

Nach den Exerzitien zum Jahresübergang mit den Duisburger Jungen bei Dr. Ernst Thönnessen[1] in Paes­mühle machte sich Karl Leisner noch in der Neujahrsnacht auf den Weg nach Schloß Raesfeld zu einem Führerkurs.

[1] Dr. phil. Ernst Thönnessen (* 24.5.1893 in Bislich, † 20.2.1988) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster Ostern 1912 – Priesterweihe 29.5.1920 in Münster – Studienrat in Duisburg 1931–1936

Mittwoch, 1. Januar 1936
Feine, gute Fahrt, leicht und schnell in der herrlichen nächtlichen Morgenstille. Büde­rich – Wesel. 6.00 Uhr heilige Messe in der [St.] Mariä Himmelfahrt­kirche [in Wesel], Kaplan [Joseph] Föcking liest die heilige Messe.[1] [Kaplan] Hein Oomen sammelt.[2] Nachher Gespräch mit Pastor [Joseph] Janßen[3] an der Krippe, die ein bayerischer Künstler ganz selten fein gestal­tet hat. Auf Chri­stus hin alles und doch so fein kunstvoll und volksnah. – Gegen 8.00 Uhr in Raes­feld.

[1] Joseph Föcking (* 15.6.1905, † im Sanitätsdienst 22.8.1944) – Eintritt ins Collegium Borro­­maeum in Münster Ostern 1925 – Priesterweihe 10.8.1930 in Münster – Kaplan in Wesel St. Mariä Himmelfahrt 1934 bis 27.7.1938
[2] Heinrich (Hein) Oomen (* 21.1.1903 in Kleve, † 3.1.1989) – Eintritt ins Collegium Borro­maeum in Münster Ostern 1924 – Priesterweihe 22.12.1928 in Münster – Kaplan in Ems­detten Herz-Jesu 8.1.1929 bis 30.12.1931 – Kaplan in Wesel St. Mariä Himmelfahrt 30.12.1931 bis 1938 – Pfarrer in Marienthal bei Wesel 22.3.1955 bis 3.1.1989
[3] Prälat Joseph Janßen (* 27.8.1881 in Goch, † 5.4.1966) – Eintritt ins Collegium Borro­maeum in Münster 1901 – Priesterweihe 17.6.1905 in Mün­ster – Pfarrer in Wesel St. Mariä Himmelfahrt 1926–1960 – Bischöflicher Kommissar für den Niederrhein 1952–1964

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg existieren nur noch drei Fotos mit folgenden Darstellungen: die Gesamtkrippe, die Flucht nach Ägypten und die Darstellung im Tempel.

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Fotos St. Mariä Himmelfahrt in Wesel

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Kaplan Paul Wißkirchen (* 10.9.1903 in Emmerich am Rhein, † 24.12.1979) kam 1928 als Neupriester nach Straelen. Ab 15.4.1944 war er Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt. Karl Leisner erfuhr davon im KZ Dachau.

 

Eugen Keuck[1]:
Im Jahre 1931 wurde ich Bezirkssturmscharführer für die Dekanate Geldern und Kevelaer. 1934 lernte ich Karl Leisner kennen, der inzwischen Diözesanjungschar­führer geworden war. Er suchte mich einmal in Straelen auf – soweit ich mich erinnere, war es Ende 1934 – um sich zu erkundigen, wie unsere Fahrt mit der Sturmschar nach Belgien verlaufen sei und wie wir die Organisationsfragen gelöst hätten. Wegen der Schwierigkeiten seitens der nationalsozialistischen Behörden und der Devisengesetzgebung musste man da­mals außerordentlich vorsichtig sein (Seligsprechungsprozeß: 219).

[1] Eugen Keuck (* 26.6.1909 in Straelen, † 20.11.1985 ebd.) – Buchdrucker – Bezirks­jung­scharführer für die Dekanate Geldern u. Kevelaer 1931 – 1934 lernte er Karl Leisner ken­nen. Im Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner hat er 1981 als Zeuge ausgesagt.

Band III

Ergänzung zum Band III, S. 2559ff.:

Pfarrer i. R. Oskar Bühler am 22. Februar 2015 an Hans-Karl Seeger:
Am Ende von Band IV bitten Sie um evtl. Ergänzungen. Ich habe daraufhin meine Fotos angeschaut, die ich vor einigen Jahren in Planegg gemacht habe. Vor dem Sterbe- und Gedenkzimmer steht dort eine Vitrine mit aufschlussreichen Dokumenten. Darunter ein Schreiben der Generaloberin an die Hausoberin in Planegg vom 30. März 1945. Das Schreiben enthält keine neue Information, gibt aber Einblick in die Abläufe von damals und ist deswegen eine gute Ergänzung der vorhandenen Dokumente.

Brief der Generaloberin Schwester M. Castilla an die Hausoberin des Waldsanatoriums Planegg Schwester M Virgilia Radlmair.

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Michael Kardinal von Faulhaber aus München am 31. März 1945 an die Gestapo in München:
Mit dankbarer Gesinnung erhält der unterzeichnete Erzbischof von Mün­chen die frohe Nachricht, daß von den Häftlingen im Konzen­trations­la­ger Dachau eine größere Zahl von Geistlichen gerade auf Ostern frei ge­lassen wurde. Gestatten Sie mir, sehr geehrter Herr Oberregierungsrat [Dr. Schä­fer] oder Vertreter, daß ich ein gutes Wort einlege für Karl Leisner, von Haus aus Westfale[1], der lungenkrank zur Zeit im Revier des La­gers in Da­chau sich befindet. Seine Lungenkrankheit, die die Ge­sundheit von Volksge­nossen in Gefahr bringen könnte, ist wohl der Grund, warum er nicht auch auf Ostern freigelas­sen wurde. Die Tatsa­che, daß seine west­fä­lische Heimat zur Zeit leider vom Feind besetzt ist, kann nicht der Grund sein, da auch andere aus feindbe­setzten Gebieten entlassen wur­den. Nun ergäbe sich, wie ich mich versichert habe, die Möglichkeit, Karl Leisner in Planegg im Sanatorium für Lun­genkranke unterzubringen, wo eine An­steckungs­gefahr nicht gegeben wäre, weil dort Ärzte und Pflege­schwe­stern nach den Vorschriften der Hy­giene die Pfleglinge behandeln. Irgend­welche Aus­lagen würden dem Lager nicht erwachsen. Es sei mir deshalb die ergebene Bitte gestattet, noch­mals zu erwägen, ob nicht auch Karl Leisner aus Westfalen auf die Liste der Freigelassenen gesetzt werden könnte.
Mit ergebenem Dank für alle Bemühungen
Dr. M. Faulhaber, Erzbischof[2]

[1] Von Bayern aus liegen Westfalen und der Nie­derrhein, die Heimat Karl Leis­ners, eng beieinander; dazu liegt die Bistumsstadt Münster in Westfalen.
[2] Der maschinengeschriebene Brief trägt die handschriftliche Unter­schrift des Kar­di­nals.

Band IV

Band V

Korrektur und Ergänzung zu Band V, S. 3218:

älteste Steinbrücke über die Elbe – Ersatz für eine im 11. Jh. errichtete Holz­kon­­struk­tion 1275 – mit ihren 25 steiner­nen Bögen damals eine der längsten Brücken in Deutschland – Unterhalb der Augustusbrücke befindet sich der sog. „Canaletto-Blick“ mit unverwechselbarem Elbpan­orama. Namensgeber für diesen Aussichtspunkt war das Gemälde „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ von Bernado Bellotto, einem Neffen von Giovanni Antonio Canal. Seit Jahrhunderten ist dieser Blickwinkel ein Anziehungspunkt für berühmte Maler aus ganz Europa.
Foto Wikimedia Commons

Ergänzung zu Band V, S. 3243:

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Bellotto, Bernardo – Neffe von Giovanni Antonio Canal
Bernado Bellotto, genannt Canaletto, (* 20.5.1722 in Venedig/I, † 17.10.1780 in Warschau) – Landschafts­maler – berühmt für seine Bilder von Warschau u. Dresden – Eines seiner bekanntesten Werke ist das Gemälde „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ von 1748.
Foto Wikimedia Commons

Rückmeldung zu Band V, S. 3287:

Schönstattpriester Heinrich Brey kann 1981 nicht im Seligsprechungsprozeß ausgesagt haben; denn er starb bereits 1975. Im Seligsprechungsprozeß verwertete man 1981 eine Aussage von ihm aus dem Jahr 1948. Sie befindet sich in dem im Literaturverzeichnis auf Seite 2950 erwähnten Typoskript.

Ergänzung zu Band V, S. 3309:

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Canal, Giovanni Antonio – Onkel von Bernado Bellotto

Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto, (* 7.10.1697 in Venedig/I, † 19.4.1768 ebd.) – Landschafts­maler – berühmt für seine Bilder von Venedig u. England

Foto Wikimedia Commons

 

Korrektur zu Band V, S. 3310:

Canaletto-Blick
s. Augustusbrücke in Dresden

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Ergänzung zu Band V, S. 3797 und 4026:

Das „Informationsstehpult“ in Rees steht am falschen Platz

Dem Karl Leisner-Archiv sind weitere Dokumente zugegangen, die beweisen, daß Karl Leisners Geburtshaus sich damals auf der Bahnhofstraße 5, der heutigen Florastraße 9, befand. Insofern steht das sogenannte „Informationsstehpult“ nicht vor dem richtigen Haus.

 

Bahnhofstraße 5 Foto IKLK-Archiv

Florastraße 9 Foto Hans-Karl Seeger

Bahnhofstraße 5 Foto IKLK-Archiv    Florastraße 9 Foto Hans-Karl Seeger

Heute befindet sich in Rees auf der Florastraße ein Doppelhaus mit den Hausnummern 9 (links) und 11 (rechts).

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Die linke Hälfte dieses Doppelhauses entspricht dem im Krieg zerstörten Geburtshaus von Karl Leisner, Bahnhofstraße 5, damals ebenfalls eine Doppelhaushälfte.

2013_05_29_Rees_Geburtshaus.jpegDer von unbekannter Hand eingefügte Pfeil zeigt eindeutig auf die linke, der Hausnummer 5 entsprechende Doppelhaushälfte. Dorthin schickte auch Willy Falkenstein 1915 folgende Feldpostkarte (Poststempel: Infanterie-Munitions-Kolonne Ersatz Division 8) an seine Schwester Amalie Leisner.

 

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Frau Willy Leisner, Rees/Rhein, Bahnhofstr. 5
Liebe Schwester
Gratuliere herzlich auf den Stammhalter [Karl]. Dein Paketchen von Goch erhalten, danke bestens dafür. Franz habe ich dieser Tage auch geschrie­ben. Die letzten Tage ist nichts Neues hier. Willy [Leisner] schrieb mir auch ein Kärtchen.
Die herzlichsten Grüße Dein Dichliebender Bruder Willy [Falkenstein] Auf Wiedersehn

Geburkunde

 

 

Ebenfalls mit der Hausnummer 5 ist Karl Leisner im Geburtsregister der Stadt Rees eingetragen.

 

 

 

 

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Hermann Terlinden, Stadtarchivar, aus Rees am 21. November 1975 an Elisabeth Haas in Kleve:
Eigentümer des Geburtshauses des Karl Leisner war ein Obergerichts­se­kretär Halsband, also ein Berufskollege oder Berufsvorgänger des alten [Wilhelm] Leisner, wohnhaft Rees, Bahnhofstraße 5. Dessen Tochter Lucia war mit einem Tierarzt Dr. Paul Köster verheiratet und der gleich nach dem Ersten Weltkriege in diesem Hause seine Praxis eröffnete.
Die Familie Leisner dürfte folglich wohl nicht allzu lange in diesem Hause ge­wohnt haben und ihren Wohnsitz zur Rünkelstraße verlegt haben.[1]
Dort hat unser verstorbener Karl Leisner dann wohl seine Jugendjahre [Kindheit] ver­lebt.
Der von mir angesprochene Nachbar – Schreinermeister Heinr. [Heinrich] Höing, etwa 75 Jahre alt – erklärte, er wäre des öfteren in der Wohnung der Familie Leisner gewesen bezw. hätte dort öfter Reparaturarbeiten an Fen­stern, Türen und Fuß­böden ausgeführt. Er wußte auch noch allerlei Epi­so­den aus dem Leben des al­ten Leisner zu erzählen.

[1] Zwischenzeitlich war Amalia Leisner mit ihrem Sohn Karl nach Goch gezogen, wo Willi Leisner am 9.5.1916 zur Welt kam. Von dort zog sie mit ihren Söhnen nach Immenstadt, wo Wilhelm Leisner als Soldat stationiert war und am 3.11. 1917 ihre Tochter Maria geboren wurde.

Insofern ist im Band V der Lebens-Chronik auf Seite 3797 und Seite 4026 mit Fotos sowie bei entsprechenden Angaben im Haupttext Rees, Bahnhofstraße 5 als Geburtsort vermerkt, was der heutigen Florastraße 9 entspricht.

 

 

Florastraße11

Bei der Suche nach einem Platz für die Aufstellung des Kunstwerkes „Informationsstehpult“ am Geburtshaus von Karl Leisner in Rees in der Florastraße entschied man sich irrtümlich für das heutige Wohnhaus Florastraße 11.

Tafel

Der heutige Besitzer der Doppelhaushälfte Nr. 11 Bernhard Roes verfügt noch über Unterlagen von dem im Krieg zerstörten Gebäude. Die folgenden Dokumente lassen den Schluß zu, daß Familie Halsband damals Eigentümer des gesamten Hauses war.

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Foto Bernd Roes

 

 

 

Unterlagen zu dieser Haushälfte:

Grundbuch

Einheitswert

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Plan05

Plan06

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nicht ausgewiesene Fotos Gabriele Latzel

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Ergänzende Fotos aus Kleve zum Band V, S. 3914:

Neven

Friedrich Neven (* 9.10.1902 in Duisburg-Beeck, † 2.10.1971 in Kranenburg) – Kleve, Hohenzollernstr. 54 (Adreßbuch 1936, vorher nicht in Kleve ansässig) – Kreisleiter der NSDAP – stellvertretender Landrat 1936 – Ausscheiden aus dem Reichstag 13.1.1937 – hauptamtlicher Landrat 1938–1945

 

Foto http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:NevenFriedrich.jpg

 

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erste Reihe unten links                                                                        erste Reihe zweiter von rechts

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Korrektur und Ergänzung zu Band V, S. 4140:

Garde

Schweizergar­de
Gründung der Päpstlichen Schweizergarde zwecks Schutz des Papstes in seiner Residenz 22.1.1506 – Sie trägt bis heute die traditionelle Renaissance-Uniform.

Foto Wikimedia Commons und Lizenz CC-BY-SA 3.0

 

 

Die Tagespost vom 3. Januar 2015 brachte unter dem Titel „Altehrwürdig und doch erst 100 Jahre alt – Die heutige Uniform der Päpstlichen Schweizergarde wurde in den Jahren 1914 und 1915 geschaffen“ einen Artikel von Ulrich Nersinger über das Alter der Tracht der päpstlichen Schutztruppe. Die Tracht geht nicht auf Michelangelo oder Raffael zurück.

Jules Repond, von 1910 bis 1921 Gardekommandant des Corps, legte Papst Benedikt XV. (1914–1922) sich an der alten Renaissancetracht orientierende Entwürfe für eine neue Tracht der Schweizergarde vor. Bei ihrer Vereidigung am 6. Mai1915 trugen die Rekruten zum ersten Mal die sogenannte Cinquecento-Uniform.

Link zur Zeitung „Die Tagespost“ vom 3. Januar 2015 www.die-tagespost.de

Insofern ist der obige Glossareintrag zu ändern:

Schweizergar­de
Gründung der Päpstlichen Schweizergarde zwecks Schutz des Papstes in seiner Residenz 22.1.1506 – Die heutige Uniform der Päpstlichen Schweizergarde wurde in den Jahren 1914 und 1915 geschaffen.